Bei Verfolgung von islamistischen Kämpfern
Acht Touristen in Ägypten erschossen - versehentlich
publiziert: Montag, 14. Sep 2015 / 08:44 Uhr / aktualisiert: Montag, 14. Sep 2015 / 18:58 Uhr

Kairo - Bei der Verfolgung von islamistischen Kämpfern haben ägyptische Polizisten und Soldaten am Sonntag versehentlich zwölf Menschen erschossen. Acht Opfer sind nach Angaben des ägyptischen Tourismusministeriums Mexikaner.

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Die Touristen waren in Wahat im Westen Ägyptens mit ägyptischen Begleitern unterwegs, als ihre Fahrzeuge von den ägyptischen Einheiten beschossen wurden. Neben den zwölf Toten meldete das ägyptische Innenministerium zehn Verletzte.

Wie viele Mexikaner und wie viele Ägypter genau unter den Opfern sind, war zunächst noch unklar. Danach gab das Tourismusministerium bekannt, dass acht Getötete aus Mexiko stammten. Die mexikanische Regierung hatte zuerst von zwei getöteten Mexikanern gesprochen.

Polizei und Armee, "die Terroristen in Wahat in der westlichen Wüste verfolgten, haben aus Versehen das Feuer auf vier Pick-Ups eröffnet, die mexikanische Touristen beförderten", teilte das Innenministerium mit. Es hob zugleich hervor, die Mexikaner hätten sich in einem Gebiet aufgehalten, in dem Touristen der Zugang nicht erlaubt sei.

Die Wüstenregion im Westen Ägyptens ist wegen ihrer Oasen und Gesteinsformationen ein beliebtes Touristenziel. Zugleich ist es aber auch ein Rückzugsgebiet für islamistische Kämpfer, darunter Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der IS hatte am Sonntagnachmittag erklärt, dass er sich "einem Einsatz der Armee in der westlichen Wüste widersetzt" und die Soldaten in die Flucht geschlagen habe.

Mexiko verurteilt Vorfall

Der IS hatte vergangenen Monat in Ägypten einen jungen Kroaten enthauptet, der für eine französische Firma gearbeitet hatte. Zudem verübten die Dschihadisten in den vergangenen Monaten zahlreiche Angriffe gegen ägyptische Sicherheitskräfte, vor allem auf dem Sinai. Auch hatte sich der IS zu einem Autobombenanschlag auf ein Polizeigebäude mitten in Kairo am 20. August bekannt, bei dem 29 Menschen verletzt wurden.

Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto verlangte von der Regierung in Kairo eine "vollständige" Untersuchung. Im Kurzbotschaftendienst Twitter verurteilte er den Vorfall. Nach Angaben des mexikanischen Aussenministeriums besuchte der Botschafter des Landes bei Kairo auch verletzte Mexikaner, die in einem Spital behandelt werden. Ihr Zustand wurde als stabil angegeben.

Der Tourismus ist für Ägyptens Wirtschaft eine entscheidende Branche, obwohl die Zahl der Besucher wegen der politischen Unsicherheit deutlich zurückgegangen ist. Etwa zehn Millionen Touristen besuchten das Land im vergangenen Jahr, im Jahr 2010 waren es noch fast 15 Millionen gewesen.

(fest/sda)

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