Aderlass an der Mailänder Scala

Fedele Confalonieri, Präsident der Mailänder Mediengruppe Mediaset im Besitz des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, ist auch Mitglied des Scala-Aufsichtsrats. Einen Grund für seinen Schritt nannte Confalonieri nicht, die Demission ist laut Experten mit Verbitterung nach Mutis Rücktritt zu erklären.

Confalonieri ist mit den streikenden Mitgliedern des Scala-Orchesters in Konflikt geraten, hiess es in Mailänder Kreisen. Der einflussreiche Mediaset-Präsident ist ein enger Freund Mutis. Der Stardirigent hatte das berühmte Opernhaus nach fast zwei Jahrzehnten verlassen.

Harter Schlag für die Scala

Angesichts der Feindseligkeiten seitens der Mitarbeiter könne er seine Arbeit nicht fortsetzen, hiess es in einer von der Scala veröffentlichten Erklärung des 63-Jährigen. Musiker und Bühnenarbeiter hatten ihm selbstherrliches Verhalten vorgeworfen.

Confalonieris Rücktritt ist ein weiterer harter Schlag für die Scala. Die mächtige Berlusconi-Gruppe Mediaset, die drei gesamtstaatliche Fernsehkanäle besitzt, hatte das Mailänder Opernhaus stets finanziell unterstützt und die Konzerte des Scala-Orchesters regelmässig gesendet.

Mediaset könnte ihren Vertrag mit dem Opernhaus auflösen, was für das Theater einen schweren finanziellen Verlust bedeuten würde.

(rp/sda)