Ältere Herzpatienten werden in der Schweiz diskriminiert

publiziert: Sonntag, 27. Jan 2008 / 14:52 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 27. Jan 2008 / 16:22 Uhr

Bern - Über 80-jährige Patienten mit Herzinfarkt erhalten in den Schweizer Spitälern weniger oft Aspirin oder Betablocker als jüngere. Und sie erhalten seltener Herzkatheter-Eingriffe. Dies zeigt eine Studie des Inselspitals Bern.

Dr. Andreas Schönenberger vom Inselspital Bern.
Dr. Andreas Schönenberger vom Inselspital Bern.
Die medizinische Behandlung hochbetagter Herzpatienten weiche somit von den gültigen Empfehlungen ab, lautet das Fazit der mehrjährigen Untersuchung mit fast 12'000 Patienten-Dossiers von 55 Spitälern aus der ganzen Schweiz. Es stelle sich damit die Frage, ob eine versteckte Rationierung stattfinde.

Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen sind eindrücklich. Bei jüngeren Patienten mit akutem Herzinfarkt wurde in etwa 90 Prozent der Fälle der empfohlene Herzkatheter-Eingriff durchgeführt. Bei den über 80-jährigen Patienten war dies dagegen nur bei 33 Prozent der Fall.

Studienleiter und Geriatrie-Oberarzt Andreas Schönenberger wird in der Medienmitteilung des Inselspitals zitiert: Würden auch bei den über 80-jährigen Herzpatienten die international gültigen Fachrichtlinien strikter angewendet, so könnten vermutlich Pflege- und Todesfälle vermieden werden.

Thomas Zeltner, Direktor des Bundesamts für Gesundheit, äusserte sich in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag» besorgt: «Kommt es im Fall von Herzpatienten zu impliziten Diskriminierungen von älteren Patienten, müssen wir dies korrigieren», sagte er.

(dl/sda)

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