Ärtze und Politiker gegen Spital-Fallpauschalen

publiziert: Montag, 30. Mai 2011 / 16:30 Uhr / aktualisiert: Montag, 30. Mai 2011 / 17:40 Uhr
Die festgelegte Pauschale hängt zukünftig von der Diagnose und dem Standort des Spitals ab.
Die festgelegte Pauschale hängt zukünftig von der Diagnose und dem Standort des Spitals ab.

Bern - Eine Allianz aus Ärzteschaft und linksgrünen Politikerinnen will die Einführung der neuen Spitalfinanzierung verschieben. Weil noch zu viele Fragen offen seien, solle diese nicht bereits auf Anfang 2012 gelten. In der Sommersession sind entsprechende Anträge geplant.

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Die Allianz sorgt sich insbesondere über die Einführung der Fallpauschalen. Ab 2012 sollen die Spitäler im stationären Bereich nicht mehr die effektiven Behandlungskosten vergütet bekommen, sondern eine festgelegte Pauschale, die von der Diagnose und dem Standort des Spitals abhängt.

Wegen der Pauschalen werde es viel Druck auf Patienten und Spitalpersonal geben, sagte Reto Krapf, Chefarzt der Medizinischen Universitätsklinik Bruderholz in Basel, am Montag vor den Medien in Bern. Auch würden Anreize geschaffen, wirtschaftlich attraktive Diagnosen zu stellen.

Widerstand im Parlament

Während der Sommersession der Eidgenössischen Räte wollen darum die Nationalrätinnen Yvonne Gilli (Grüne/SG), Christine Goll (SP/ZH) und Katharina Prelicz-Huber (Grüne/ZH) mit Anträgen versuchen, ein Moratorium für die neue Spitalfinanzierung zu erreichen - oder zumindest einige Begleitmassnahmen bei einer Einführung ab 2012.

Goll sagte, auch im bürgerlichen Lager sei kaum jemandem wohl mit der neuen Spitalfinanzierung - das zeige der Versuch, die Prämien und Spitaltarife per Dringlichkeitsrecht einzufrieren. Ein möglicher Weg wäre, vorerst nur die häufigsten geplanten Operationen über Fallpauschalen abzurechnen. Begleitende Forschung solle die Auswirkungen aufzeigen.

FMH gegen Moratorium

Der ärztliche Ruf nach einem Moratorium entspricht allerdings nicht der offiziellen Position der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH). Zwar zeigt sich diese ebenfalls kritisch gegenüber den Fallpauschalen und verlangt deshalb national einheitliche "Übergangsregelungen" während mindestens dreier Jahre.

Die Übergangsregelungen sollten verhindern, dass "gut arbeitende Spitäler Verluste schreiben, nur weil ihr Behandlungsspektrum im Fallpauschalensystem noch nicht genügend abgebildet ist", teilte die FMH am Montag mit. Die Spitäler benötigten finanzielle Garantien.

 

(fest/sda)

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Nur Verlagerung
Die Fallpauschalen komplizieren die Kontrollen und werden zu einem Ausbau der Verwaltung führen. Fallpauschalen bedeuten nicht weniger, als dass Kosten von den Krankenkassen auf die Kantone übertragen werden. Die Preise werden nicht sinken und zahlen werden es die Schweizer trotzdem. Die Spitäler werden Leistung verstecken oder es werden zusätzliche Aufwendungen gemacht um Kosten zu rechtfertigen. Dass ganze trägt man dann auch noch auf dem Rücken der Angestellten aus.

Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Hatten wir das nicht gerade bei den Banken?

Preise werden erst sinken wenn die Medikamentenkartelle gesprengt werden und ein Spitalgerät oder das Material nicht 10 x überteuert wird. Da kommt noch dass vor allem Migranten wegen einer Blase am Fuss in die Notaufnahme eilen oder wegen Kopfschmerzen gleich einen CT verlangen.

Meine Frau ist ja bekanntlich Türkin und arbeitete in einem Spital. Das sage ich nur damit mir niemand Ausländerhass vorwirft. Jedenfalls ist meine Frau erstaunt wie doof die Schweizer sind und alle Ausländer "sanieren" und ihnen dann noch den Lebensabend mit IV in der Heimat finanzieren. Sie erlebte tagtäglich wie Schweizer nach einem kleinen Auffahrunfall und Kontrolle wieder zur Arbeit gingen aber Ausländer mit Halskrause simulierten. Vor allem beim Schleudertrauma lief über Jahrzehnte ein Megabetrug. Darum sollten auch alternative Heilpraxen auf keinen Fall über die Krankenkasse abrechnen dürfen. Sorry, aber da hat die Partei die ich nicht mag meines Erachtens völlig recht. Bei der IV wurde über Jahrzehnte massiv betrogen. Wacht endlich auf!

Auch ein Beispiel eine Blinddarmoperation in Afrika: Material ca. $ 7.50, Narkose und Medikamente $ 8.00. Hat keine Relevanz für die Schweiz. Ist aber trotzdem interessant was das Zeugs normal kostet. Oder? Jetzt überlegen Sie mal wie die in der Schweiz bescheissen. Wenn ich das hochrechne, dann könnte in der Schweiz noch jede Krankenschwester 15'000 im Monat verdienen.
Wieso interessieren
in diesem Zusammenhang eigentlich nur die Kosten? Ob nun eine Fallpauschale 20% teurer wird, braucht eine Mehrheit ja nicht zu kratzen. Will man gewissen Umfragen glauben schenken, haben die meisten ja "voriges" Geld..

Bei einer Systemumstellung würden mich jetzt eher die Begleiterscheinungen interessieren. Unter dem Strich könnten die massiv teurer zu stehen kommen, wenn man sie richtig einordnet. Mich würde an diesem Systemwechsel vor allem stören, dass künftig nicht mehr ein Arzt, sondern ein Computerprogramm die Behandlungsweise vorschreibt. Der Arzt stellt nur noch die Diagnose und soll diese der Kasse übermitteln, die dann via Computer eine Standardbehandlung diktiert.
Da sind gleich 2 grosse Haken daran. Das eine ist der faktische Wegfall des Arztgeheimnisses. Da kann sich jeder seine eigenen Gedanken darüber machen, WO überall seine heikelsten Patientendaten plötzlich auf Computer-Festplatten und öffentlich (versehentlich) zugänglichen Netzwerken einsichtbar sind. Macht auch nix. Wir haben ja nichts zu verbergen, oder?
Das andere ist die Frage, ob Sie gut schlafen und genesen, sollten Sie einst im Spital liegen mit einem Leiden, dass vielleicht nicht so eindeutig diagnostiziert werden kann, wie sich die Kasse dies vorstellt. Und Sie dann natürlich einem Computerprogramm der Versicherung dasselbe Mass an Vertrauen schenken, wie dem behandelnden Arzt.
Sowas nennt sich Bürokraten- oder Juristenmedizin. Ich persönlich hätte jetzt mehr Vertrauen in den Mediziner; dem Juristen vertraue ich dort, wo er kompetent ist und das ist bestimmt nicht die Medizin.
Für die meisten dürfte dies Schulterzuck-Material sein. Dann sollten Sie weiter darüber diskutieren, ob's teurer wird;-)
nun...
ärtzen sie wieder
dann halt eben ...
Ich gehe jetzt arbeiten.

Das heisst, ich werde wie immer dafür besorgt sein, dass eine stromfressende Anlage aus den 60ern, mit modernster Elektonik aufgepeppt, möglichst ohne Unterbrüche laufen wird - bevor das Licht ausgeht.

Bei einem allfälligen Arbeitsunfall spielt die Spital-Fallpauschale überhaupt keine Rolle - ich muss nur richtig zusammengeflickt werden, um den Stromfresser wieder laufen lassen zu können ...
Oder halt eben...
...vor Häuser betrieben mit Ökostrom, florierenden Stadtviertel und Firmen die mit Ökostrom arbeiten ihre Pro AKW Ausstieg Reden halten.

Sie tun immer so, als würden alle und alles Atomstrom beziehen.
Etwa so wie wenn die SVP immer von einem Drittel der Bevölkerung palavert die SVP wählt....
fool the old blue
oder zu deutsch: verarsche das Blaue, das vom Himmel herunter Gelogene ...

Ob die Pauschalen der Spitäler fallen oder nicht, mit Strom geht's besser als ohne!

Der Rest der Welt kann untergehen, wann er will - oder soll ...
Was kümmern uns die Probleme anderer, solange wir selbst genügend eigene haben?
Gleiche Spiesse für alle?
Ok. Aber nur, wenn die Aussteiger ihre Propaganda vor Bruchbuden ohne Strom, verlotterten Stadtvierteln und leerstehenden Fabrikgebäuden halten, anstelle dessen, dass sie im atomstrombetriebenen Scheinwerferlicht glänzen dürfen.
blue old fool
Sie sind ja schon ein Armer. Habe ja (fast) Mitleid.

Ja ja, die Welt wird untergehen...und alle Lichter aus.

Sie könnten ja Ihre Anti-Anti AKW Parolen z.B. unter dem Artikel "Fukushima strahlt noch immer" veröffentlichen oder?
Yes we post
Äh....haben Sie im falschen Artikel gepostet oder machen Sie jetzt Ihrem Unmut einfach mal generell überall Platz für Postings.

Was haben den die Spital-Fallpauschalen mit dem Atom-Ausstieg zu tun?
green new deal
ja, worüber noch vor einem halben Jahr jeder bürgerliche Politiker - selbst aus der linksbürgerlichen CVP - den Kopf geschüttelt hätte, ist unterdessen, schnuppdiwupp wie bei Max und Moritz zum Wahlkampfpäckli geworden.
Die Armeeabschaffung könnte direkt vom Nebelspalter sein, doch man darf auf allerlei abenteuerliche Ideen gefasst sein, deren Gagaismus heute noch gar nicht abzusehen ist. Glaziologen budgetieren bereits künftige Gletscherseen in den Bergen als Energiespender. Das Brainstorming scheint eröffnet, stürmt aber nur im Wasserglas.
Wir Schweizer sind wirklich dumm. Die Bürger von Schilda, das war mein allererstes SJW-Heftchen als kleiner Bub, das ich gelesen hatte. Und ich hatte damals schon einen Verdacht, welches Volk für diese Geschichte Pate gestanden hatte :-)
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