Ärzte und Pharmaindustrie akzeptieren zähneknirschend

publiziert: Mittwoch, 1. Jul 2009 / 19:15 Uhr

Bern - Für den Konsumentenschutz und die Krankenversicherer liegt mehr drin als die 400 Mio. Fr., um die der Bund die Medikamentenpreise senken will. Sie rufen das Parlament zum Handeln auf.

Simonetta Sommaruga, Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz will mehr.
Simonetta Sommaruga, Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz will mehr.
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Der Bundesrat nutze mit seinen Massnahmen weniger als die Hälfte des Sparpotentials von rund 800 Mio. Fr. aus, sagte Simonetta Sommaruga, Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) auf Anfrage.

Sie zeigte sich enttäuscht. Der Bundesrat habe dem Druck der Pharmaindustrie nicht standgehalten. Es liege jetzt am Parlament, weitere Einsparungen zu erreichen.

Als richtig in der Stossrichtung, aber zuwenig konkret in der Bezifferung des Spareffektes beurteilt der Krankenkassendachverband santésuisse die Massnahmen. Der Bund müsse die Wirkung genauer berechnen, damit die Einsparungen in den Prämien berücksichtigt werden könnten.

Volksinitiative?

Nach wie vor steht für den Konsumentenschutz laut Sommaruga eine Volksinitiative im Raum, um die Medikamentenpreise zu senken. Einer solchen Vorlage stand Anfang Juni auch santésuisse positiv gegenüber. Die Option einer Initiative halte sich der Verband offen, sagte santésuisse-Sprecher Paul Rhyn auf Anfrage.

Sowohl die Konsumentenschützer wie auch santésuisse wollen aber zunächst abwarten, wie die verschiedenen Massnahmen zur Senkung der Gesundheitskosten umgesetzt werden. Dazu gehörten auch die Vorschläge der Parlamentarier-Gruppe um Otto Ineichen. Darüber befindet das Parlament im Herbst.

«Ohne Begeisterung»

Zähneknirschend wollen die Betroffenen - Ärzte und Pharmaindustrie - die Massnahmen akzeptieren. «Ohne Begeisterung» habe Interpharma, der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz, die Massnahmen zur Kenntnis genommen, sagte Generalsekretär Thomas Cueni auf Anfrage.

Schmerzhaft seien die neuen Regelungen zu den Originalpräparaten. Die Branche akzeptiere sie aber. Cueni kritisierte ebenso wie die Krankenversicherer, dass die Auswirkungen der Massnahmen noch höchst ungewiss seien.

Die Senkung der Margen bei der Medikamentenabgabe wertet die Ärzteorganisation FMH als «Angriff auf die Ärzteschaft», wie sie mitteilte. Sie wolle die Massnahme aber akzeptieren, da alle Beteiligten im Gesundheitswesen Zugeständnisse machen müssten.

(smw/sda)

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