Ärzte zeigen sich nach dem Aufwachen optimistisch

publiziert: Mittwoch, 24. Sep 2008 / 14:36 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Sep 2008 / 17:47 Uhr

Bern - Bundesrat Hans-Rudolf Merz geht es besser: Er ist aus dem künstlichen Koma erwacht und wird nicht mehr künstlich beatmet. Am Mittwoch war er bereits ansprechbar. Die Ärzte am Berner Inselspital bezeichnen seinen Zustand als sehr zufriedenstellend.

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Die Herzfunktion sei weiter gut, sagte Thierry Carrel, Chefarzt der Berner Herzchirurgie, am Mittwoch vor den Medien in Bern. Er hatte Merz vor drei Tagen fünf Bypässe am Herzen gelegt. In den nächsten Tagen kann Merz die Intensivstation voraussichtlich verlassen.

Für die weitere Genesung des Bundesrates bestünden alle Gründe, verhalten optimistisch zu sein, sagte Carrel. Zur Dauer des Spitalaufenthalts konnten die Ärzte aber noch keine Angaben machen.

Mit Merz abgesprochen

«Bundesrat Merz ist am Dienstag erwacht und wird seit der Nacht auf Mittwoch nicht mehr künstlich beamtet», sagte Bruno Regli, der stellvertretende Leiter der Intensivmedizin am Inselspital. Er habe mit Merz bereits sprechen können. Dieser stehe aber noch unter dem Einfluss von Medikamenten.

Merz' Zustand sei so gut gewesen, dass sich Untersuchungen zu seinen Hirnfunktionen nach seinem Aufwachen erübrigt hätten, sagte Regli weiter. Zur Frage, ob jegliche Beeinträchtigung des Hirns als Folge des Herzstillstandes ausgeschlossen werden könne, wollten die Ärzte keinen Kommentar geben.

Bei vergleichbaren Patienten finden diesbezügliche Untersuchungen laut den Ärzten erst drei bis sechs Monate nach einer Operation statt. Regli gab aber an, er habe mit Merz über die bevorstehende Information der Medien sprechen können.

Familie in Bern

Die Familie des Finanzministers sei häufig am Krankenbett und sei auch dabei gewesen, als Merz aufwachte, sagte Regli weiter. Nachdem Merz nicht mehr künstlich beatmet werde, könne er im Laufe des Mittwochs auch erstmals wieder selbst Nahrung zu sich nehmen.

Dass Merz jetzt wach sei, sei auch ein Verdienst der St. Galler Mediziner, die den Patienten nach seinem Zusammenbruch in Herisau am Samstag nach Angabe von Herzchirurg Carrel «perfekt betreut» hätten.

Merz bedankte sich deshalb auch schon bei den Ostschweizern. Hans Rickli, Kardiologie-Chefarzt des Kantonsspitals St. Gallen besuchte ihn am Mittwoch kurz. In St. Gallen sei Merz nach seiner Einlieferung wegen der Gefahr eines zweiten Kreislauf-Kollapses in ein künstliches Koma versetzt worden, sagte Rickli.

Minimaler Kreislauf

Die St. Galler Ärzte seien davon ausgegangen, dass Merz während zehn bis fünfzehn Minuten bewusstlos war, bevor er im Spital Herisau eintraf, sagte Rickli. Offenbar habe aber während der Bewusstlosigkeit der Kreislauf auf minimalem Niveau funktioniert.

Der Kreislaufzusammenbruch war laut Rickli auf ein Kammerflimmern zurückzuführen. Die Diagnose habe eine fortgeschrittene Krankheit ergeben, von der drei Herzkammern betroffen waren. So sei festgestanden, dass ein chirurgischer Eingriff nötig sei.

Die Operation in Bern durchzuführen, sei in Absprache mit Merz' Familie entschieden worden, sagte Rickli. St. Gallen biete keine Herzchirurgie an und Bern sei der zweite Lebensmittelpunktes des Bundesrates.

Den Medien standen am Mittwochnachmittag vier Ärzte für Auskünfte zur Verfügung. Ihm sei daran gelegen, dass umfassend informiert werde und dass er nicht alleine im Mittelpunkt stehe, sagte Herzchirurg Thierry Carrel dazu.

(fest/sda)

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