Afghanistan: Ärzte ohne Grenzen stellt Arbeit ein

publiziert: Mittwoch, 28. Jul 2004 / 19:39 Uhr

Kabul - Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) stellt ihre Arbeit in Afghanistan ein. Die humanitäre Organisation begründete ihren Rückzug mit der prekären Sicherheitslage. Gegen die Regierung erhob MSF schwere Vorwürfe.

Ärzte ohne Grenzen zieht sich nach 24 Jahren unabhängiger Hilfe aus Afghanistan zurück.
Ärzte ohne Grenzen zieht sich nach 24 Jahren unabhängiger Hilfe aus Afghanistan zurück.
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Ärzte ohne Grenzen zieht sich nach 24 Jahren unabhängiger Hilfe für die afghanische Bevölkerung aus Afghanistan zurück, teilte die Organisation in Kabul mit. Als Grund nannte sie Morde, Drohungen und Unsicherheit. Es sei mit weiteren Angriffen zu rechnen.

Der Entscheid sei gefallen, nachdem am 2. Juni fünf MSF-Mitarbeiter bei einem Angriff getötet worden seien und die afghanische Regierung es nicht geschafft habe, glaubwürdige Ermittlungen einzuleiten.

Die Ärzte-Organisation sei wütend und traurig, dass wir die afghanische Bevölkerung nach so vielen Jahren in ihrer Not allein lassen müssen, erklärte MSF-Generalsekretärin Marine Buissonnière. Die Taliban beschuldigten MSF zu Unrecht, für amerikanische Interessen zu arbeiten.

Der US-geführten Koalition warf MSF vor, sie missbrauche humanitäre Hilfe ständig für ihre militärischen und politischen Ziele. Die Hilfe werde deswegen nicht mehr als unparteilich und neutral angesehen. Dies gefährde die Helfer und die Hilfe selbst.

Erst im Mai habe MSF gegen Flugblätter der Koalition protestiert, in denen die Afghanen zur Weitergabe von Informationen über die Taliban oder Al Kaida aufgefordert wurden, wenn sie weiterhin humanitäre Hilfe erhalten wollten.

Bewaffnete Männer hatten Anfang Juni fünf Mitarbeitende der niederländischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen - eine Belgierin, einen Norweger, einen Holländer sowie zwei Afghanen - in einen Hinterhalt gelockt und ermordet. Die Taliban hatten sich nach Angaben von MSF zum Anschlag bekannt.

(bert/sda)

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