Afghanistan-Wahl: Nato legt Streit bei

publiziert: Samstag, 24. Jul 2004 / 09:58 Uhr

Brüssel - Die Nato hat beschlossen, bis zu 2000 zusätzliche Soldaten zur Sicherung der Präsidentenwahl im Oktober nach Afghanistan zu entsenden.

Die NATO hat derzeit 6000 Truppen in Afghanistan stationiert.
Die NATO hat derzeit 6000 Truppen in Afghanistan stationiert.
Die Soldaten würden von Spanien und Italien gestellt, teilte das Militärbündnis am Freitag in Brüssel mit.

Damit wurde ein wochenlanger Streit über eine Beteiligung der Eliteeinheit innerhalb der Nato beigelegt. Beim Nato-Gipfel im vergangenen Monat hatte Frankreich noch die vor allem von den USA geforderte Beteiligung der Nato-Eingreiftruppe (NRF) an der Sicherung der Wahl abgelehnt.

Kompromiss

Nach Angaben von Diplomaten wurde der Streit durch einen Kompromiss beigelegt. Für die Einsatzzeit bei den Wahlen in Afghanistan würden die italienischen Soldaten von der NRF abgezogen, sagte ein Diplomat in Brüssel.

Neben den spanischen und italienischen Truppen will die Nato zudem 100 weitere Soldaten und Militärbeobachter für die Wahlen zur Unterstützung der fünf regionalen Wiederaufbau-Teams im Norden Afghanistans entsenden.

Wahlen verschoben

Wegen der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan sind die Präsidenten- und Parlamentswahlen dort wiederholt verschoben worden. Seit vergangenen August sind in dem Land etwa 800 Menschen, darunter Aufbauhelfer, durch Angriffe unter anderem von Anhängern der gestürzten radikal-islamischen Taliban getötet worden.

Am 9. Oktober sollen die Afghanen nun ihren Präsidenten und im April das Parlament wählen. Derzeit hat die Nato im Rahmen der internationalen Schutztruppe Isaf 6500 Soldaten in Afghanistan stationiert.

(bsk/sda)

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