Afghanistan entsteigt den «Ruinen des Krieges»

publiziert: Montag, 19. Dez 2005 / 22:04 Uhr

Kabul - Mit der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments sieht Präsident Hamid Karsai Afghanistan den «Ruinen des Krieges» entsteigen.

Präsident Karsai forderte die Abgeordneten auf, ihre Meinungsverschiedenheiten zurückzustellen.
Präsident Karsai forderte die Abgeordneten auf, ihre Meinungsverschiedenheiten zurückzustellen.
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Die erste Sitzung des demokratisch gewählten Parlaments sei «ein entscheidender Schritt für den Aufbau eines sicheren Landes.»

Allerdings bleibe noch viel zu erledigen, bevor das Land sich aus eigener Kraft aufrichten könne, fügte der Präsident vor den 351 Abgeordneten der beiden Parlamentskammern in Kabul hinzu. Dazu zählten der Kampf gegen den Terrorismus und gegen die Opium-Produktion.

Für das Unterhaus (Wolesi Dschirga) mit 249 Abgeordneten und das Oberhaus (Meschrano Dschirga) mit 102 Sitzen wurden Übergangssprecher bestimmt, die ihr Amt bis zu einer Vorsitzendenwahl ausüben sollen.

Ein Viertel der Parlamentssitze für Frauen

Die meisten Abgeordneten nahmen in traditionellen, langen Gewändern und mit Turbanen an der konstituierenden Sitzung des Parlaments teil, die meisten Frauen waren verschleiert. Den Frauen ist ein Viertel der Parlamentssitze vorbehalten. Und aus ihren Reihen kam besonders heftige Kritik an der Zusammensetzung des Parlaments.

Die 27-jährige Abgeordnete Malalai Dschoja sagte dem Parlament eine «finstere Zukunft» voraus. Sie verglich die Warlords und Drogenbarone aus den Reihen der Parlamentarier mit «Vampiren» und verlangte von US-Präsident George W. Bush eine «Entschuldigung» dafür, dass Washington die Mudschahedin im Kampf gegen die sowjetische Besatzung (1979-89) mit Waffen beliefert hatte.

Erste Parlamentssitzung seit 1973

Einer der von Dschoja angegriffenen Abgeordneten, der islamische Fundamentalist Abdul Rab Rasul Sajjaf, sagte hingegen, das Parlament spiegle die afghanische Realität wider. Die Abgeordneten seien gewählt und nicht mit Gewalt an ihre Mandate gekommen, betonte Sajjaf.

Präsident Karsai forderte die Abgeordneten auf, ihre Meinungsverschiedenheiten zurückzustellen und «dem Interesse des Landes die Priorität zu geben». An der ersten Parlamentssitzung seit 1973 nahm auch US-Vize-Präsident Dick Cheney teil.

(smw/sda)

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