Fahndungsaktion mit 5'000 afghanischen Soldaten und der US-Army

Afghanistan startet Grossfahndung nach Taliban-Chef Omar

publiziert: Dienstag, 1. Jan 2002 / 19:31 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 1. Jan 2002 / 23:37 Uhr

Kabul - Mit einer Grossfahndung will die afghanische Regierung das Versteck des Taliban-Chefs Mullah Mohammed Omar ausfindig machen und die Waffen seiner Miliz eintreiben. Der afghanische Geheimdienst vermutet Omar in einem Versteck in Südafghanistan.

An der Aktion würden sich bis zu 5'000 afghanische Soldaten mit Unterstützung der US-Armee beteiligen, sagte der afghanische Geheimdienstchef Hadschi Gulalai am Dienstag in Kabul. Omar halte sich mit einigen Anhängern in der südafghanischen Provinz Helmand auf, sagte der Geheimdienstchef weiter.

Mit moslemischen Geistlichen, Stammesführern und weiteren Anhängern Omars verhandle die Regierung über das weitere Schicksal des Taliban-Führers. Die Stammesführer wollten auch über eine freiwillige Abgabe der Waffen verhandeln. Sollten die Gespräche nicht zum Erfolg führen, werde die Such- und Entwaffnungsaktion gestartet.

Beginn dementiert

Gulalai dementierte Berichte, wonach die Aktion bereits begonnen hat. Auch ein Sprecher in der US-Kommandozentrale in Tampa im US-Bundesstaat Florida sagte, er wisse nichts von Sondereinsätzen der US-Elitesoldaten in Afghanistan. "Die Ereignisse am Boden ändern sich schnell", fügte er jedoch hinzu.

Der US-Nachrichtensender CNN hatte zuvor berichtet, rund 200 US-Elitesoldaten sammelten bei einem Einsatz in der Provinz Helmand Erkenntnisse über die Taliban und das El-Kaida-Netzwerk. Die Marineinfanteristen seien nicht in Kämpfe verwickelt und würden von Soldaten eines örtlichen Kriegsherrn unterstützt.

Erkundungsteam gestartet

Von London aus startete am Dienstag das Erkundungsteam der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) nach Kabul. Zum Team gehören nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums 149 Militärs aus 18 Ländern.
Das Team flog zunächst nach Oman und soll am Mittwoch in Kabul eintreffen. Es soll vor der Stationierung der Schutztruppe logistische, medizinische und Transportfragen klären.

Insgesamt sollen 4'500 UNO-Soldaten für die Sicherheit in Kabul und Umgebung sorgen. Dies sehe das mit der Übergangsregierung vereinbarte Abkommen vor, sagte der britische Generalmajor John McColl, der die Schutztruppe führen wird. Ihre volle Stärke erreicht die Truppe nach britischen Angaben nicht vor Ende Januar.

Kabul verteidigt US-Angriff

Der afghanische Minister für Grenzangelegenheiten, Amanullah Sadran, verteidigte den US-Angriff auf das Dorf Nisai Kala vom Sonntag. Die US-Luftwaffe habe angreifen müssen, um ein Waffenlager zu zerstören. Unter den Toten seien Anhänger des El-Kaida-Netzwerks und der Taliban gewesen.

Die Taliban-nahe Nachrichtenagentur AIP hatte zuvor berichtet, nach dem Angriff seien 92 tote Zivilisten geborgen worden. Augenzeugen berichteten AFP von mindestens 70 Toten, unter ihnen mehrere mutmassliche arabische und tschetschenische El-Kaida-Kämpfer.

Ein US-Militärsprecher sagte, die US-Armee habe "gewusst", dass sich in den angegriffenen Gebäuden Mitglieder der El-Kaida-Organisation oder Taliban-Kämpfer aufgehalten hätten.

(sk/sda)

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