Afrikaner hoffen auf baldigen Papstbesuch

publiziert: Donnerstag, 21. Apr 2005 / 07:50 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 21. Apr 2005 / 08:48 Uhr

Nairobi - Viele Afrikaner, die weder Fernseher noch Radio besitzen, haben erst am Mittwochmorgen erfahren, dass die katholische Kirche ein neues Oberhaupt hat.

Papst Benedikt XVI. ist in Afrika weitgehend unbekannt.
Papst Benedikt XVI. ist in Afrika weitgehend unbekannt.
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Vor der Wahl war immer wieder die Rede davon gewesen, dass es der katholischen Kirche gut tun könne, wenn ein Vertreter eines Entwicklungslandes an ihrer Spitze stünde. Vor allem in Nigeria, dem Heimatland des lange als Kandidaten gehandelten Kardinals Francis Arinze, waren manche enttäuscht.

Freude über schnelle Wahl

Aber im Grossen und Ganzen überwiegt die Freude, dass sich die Kardinäle so schnell auf einen Nachfolger für Johannes Paul II. geeinigt haben. "Viele Nigerianer mögen gehofft haben, dass einer der Ihren Papst wird, aber letztlich entscheidet der Heilige Geist, und wir sind sehr zuversichtlich, dass es eine gute Wahl war", sagt Monsignore Hypolite Adigwe, ein langjähriger Mitarbeiter von Arinze, in Abuja.

Auch der Erzbischof von Nairobi, Raphael Ndingi, sagte, er sei nicht enttäuscht, dass es nun keinen afrikanischen Papst gebe. "Die Nationalität spielt keine Rolle", betonte er. Die katholische Kirche sei schliesslich universal.

Kaum bekannt

Allzu bekannt ist der neue Papst aus Deutschland in Afrika nicht. Deshalb wünschen sich viele Katholiken, dass Benedikt XVI. bald in die Fussstapfen seines Vorgängers tritt und nach Afrika kommt.

"Natürlich möchten wir, dass er uns bald besucht", sagte Bernard Komudho, ein Lehrer aus Nairobi, der auf dem Weg zur Arbeit eine kurze Gebetspause in einer Kirche einlegt. "Wir sind wie verwöhnte Kinder, denn Papst Johannes Paul II. hat sich sehr um uns gekümmert und fast alle afrikanischen Länder besucht", fügt er hinzu.

Konservative Ansichten

Die Haltung des neuen Papstes zu Kondomen scheint Katholiken im Aids-geplagten Afrika weniger zu bewegen als in Europa. Zum einen sind Aids und Sexualität noch weithin Tabuthemen. Zum anderen teilen viele Afrikaner die konservativen Ansichten der katholischen Kirche zur Familie.

Kondome zur Empfängnisverhütung kommen für die meisten ohnehin nicht in Frage, aber viele wünschen sich, dass die Kirche sie zumindest als Mittel im Kampf gegen Aids anerkennt.

"Wird Papst Benedikt XVI. unterscheiden können, dass Kondome nicht nur zu unverantwortlichem Sex anstiften, sondern auch vor der tödlichen Krankheit schützen können?", schreibt die kenianische Zeitung "Daily Nation". Der anglikanische Bischof Desmond Tutu aus Südafrika sagte, er hätte sich einen Papst gewünscht, der eine "vernünftigere Haltung zu Kondomen" vertrete.

(Ulrike Koltermann/dpa)

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