Aggressive Abstimmungskämpfe sorgen für hohe Stimmbeteiligung

publiziert: Montag, 27. Sep 2004 / 15:49 Uhr

Bern - Polarisierte Meinungen und aggressive Auseinandersetzungen machen Politik spannend, sagt der Politologe Werner Seitz vom Bundesamt für Statistik. Deshalb dürfte die Stimmbeteiligung auch in Zukunft vermehrt über 50 Prozent liegen.

Die Statistiker sind zuversichtlich, dass auch in Zukunft mehr als die Hälfte wählen gehen.
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In den vergangenen Jahren hat in der Schweiz zweifellos eine Politisierung stattgefunden, sagt Seitz. Das sei ein positives Nebenprodukt des aggressiveren Stils in der Politik. So lange die Wertvorstellungen zutiefst verschieden sind und mit harten Bandagen gekämpft wird, gehen vermutlich wieder mehr Leute an die Urne.

Dass sich am Wochenende fast 54 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer an den Abstimmungen beteiligten, liege weiter an den Vorlagen selbst. Ob Mutterschaftsurlaub, Post-Initiative oder erleichterte Einbürgerung - alle Vorlagen hätten für viele Leute einen Alltagsbezug, sagt Seitz.

Ähnlich sieht es Sybille Hardmeier, Politologin an der Universität Zürich. Mitentscheidend sei, ob ein intensiver Abstimmungskampf geführt werde oder nicht. Denn oft wird erst durch eine Kampagne Betroffenheit ausgelöst, gibt sie zu Bedenken. Das sei sicherlich bei den Einbürgungsvorlagen der Fall gewesen.

Wenn es um Ausländer geht, ist die Stimmbeteiligung jeweils hoch sagt Seitz. Und die SVP habe mit ihrer massiven Gegenkampagne wahrscheinlich viele Bürgerinnen und Bürger an die Urne gelockt, die normalerweise zu Hause bleiben.

Doch diese Gelegenheitsstimmenden kommen nicht alle aus dem rechtskonservativen Lager, sagt Seitz. Das würden etwa die Abstimmungsresultate aus der Westschweiz zeigen. In den Kantonen Genf und Neuenburg sei die Stimmbeteiligung mit je über 57 Prozent sehr hoch - und Einbürgerungsvorlagen wurden dort deutlich gutgeheissen.

(fest/sda)

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