Ahmadinedschad, Freund der Frauen

publiziert: Sonntag, 30. Apr 2006 / 09:35 Uhr

Teheran - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat wegen frauenfreundlicher Äusserungen den Unmut religiöser Autoritäten in seinem Land auf sich gezogen.

Mahmud Ahmadinedschad hatte bei seinem Amtsantritt das Stadionverbot für Frauen aufgehoben.
Mahmud Ahmadinedschad hatte bei seinem Amtsantritt das Stadionverbot für Frauen aufgehoben.
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Ahmadinedschad sagte, Frauen müsse der Zugang zu Sportstadien erlaubt bleiben. «Jede Trennung ist ein Angriff auf die Frauen», sagte der Präsident. «Manche dogmatische Ideen sind nicht Teil des Islam.»

Der konservative Geistliche Ahmed Chatami, der das Freitagsgebet in Teheran leitet, kritisierte Ahmadinedschad. Dieser müsse klarstellen, was er mit «dogmatisch» meine. Seine Aussagen seien «doppeldeutig». Die Erlaubnis des Stadionsbesuchs für Frauen müsse rückgängig gemacht werden, fügte er hinzu.

Beste Plätze für Frauen

Ahmadinedschad hatte das Stadionverbot unter dem Protest von Religionsführern nach seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr abgeschafft. Er gab die Order aus, Frauen in den Stadien nunmehr «die besten Plätze» zu geben. Das Stadionverbot war nach der Islamischen Revolution 1979 eingeführt worden. Frauen sollten keine männlichen Körper beim Sport ansehen, hiess es damals zur Begründung.

Am Freitag hatte Ahmadinedschad bereits gesagt, die Schleierpflicht für Frauen dürfe nicht mit Zwangsmassnahmen durchgesetzt werden. Zuvor hatte die Polizei eine neue Kampagne ausgerufen, um das Tragen des Schleiers zu kontrollieren.

(fest/sda)

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