Ahmadinedschad lässt sich feiern - Opposition protestiert

publiziert: Sonntag, 14. Jun 2009 / 16:47 Uhr / aktualisiert: Montag, 15. Jun 2009 / 00:19 Uhr

Teheran - Der iranische Präsidentschaftsbewerber Mir-Hossein Mussawi hat offiziell die Annullierung der Wahlen gefordert. Er habe einen entsprechenden Antrag beim für die Organisation des Urnengangs zuständigen Wächterrat gestellt, erklärte Mussawi in Teheran.

Präsident Ahmadinedschad kritisiert die intl. Medien für ihre Berichterstattung. (Archivbild)
Präsident Ahmadinedschad kritisiert die intl. Medien für ihre Berichterstattung. (Archivbild)
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Mussawi wirft Präsident Mahmud Ahmadinedschad und dem Innenministerium vor, die Wahlen manipuliert zu haben.

Das Innenministerium hatte Ahmadinedschad am Vortag mit über 62 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt.

Ahmadinedschad verteidigte bei einer Siegesfeier vor Zehntausenden Anhängern in Teheran die Wahl als fair und gerecht. Er wies erneut Vorwürfe einer Manipulation zurück.

Angriffe auf Demonstranten

Die Polizei ging gleichzeitig den zweiten Tag in Folge gewaltsam gegen Mussawi-Anhänger vor, die zu Tausenden gegen Unregelmässigkeiten bei dem Urnengang protestierten.

Ein Mitarbeiter des Nachrichtensenders CNN in Teheran berichtete, er habe gesehen, wie Ahmadinedschad-Anhänger mit Motorrädern Jagd auf oppositionelle Demonstranten machten. Sie seien mit Metallstangen bewaffnet, sagte der Journalist. Er habe auch Schüsse gehört, sagte der CNN-Mitarbeiter weiter.

Nach Angaben der Polizei wurden seit Beginn der Proteste 60 Menschen festgenommen, 50 Demonstranten und zehn Organisatoren. Weitere Festnahmen würden folgen, warnte der stellvertretende Polizeichef Ahmad Radan gemäss der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Viele Fragen offen

Die USA, die wie europäische Länder auch auf einen Sieg Mussawis gehofft hatten, reagierten zurückhaltend. US-Vizepräsident Joe Biden sagte gegenüber dem US-Fernsehsender NBC, man müsse das Ergebnis «vorerst akzeptieren». Es gebe aber eine «schrecklich grosse Menge Fragen darüber, wie diese Wahl abgelaufen ist.»

Internationale Medien beklagten unterdessen erhebliche Behinderungen bei ihrer Berichterstattung. Zahlreiche ausländische Journalisten wurden vorübergehend festgenommen oder des Landes verwiesen. Den Fernsehsendern ZDF und Al-Arabija wurde ein Berichtsverbot erteilt.

Die iranischen Behörden versuchten zudem mit elektronischen Mitteln, die Opposition zu schwächen. Das soziale Netzwerk Facebook wurde bereits blockiert.

(bert/sda)

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