Mabetex-Affäre: Interesse an Strafverfahren gegen Kronzeugen

Akten im Fall Turower auf dem Weg nach Russland

publiziert: Dienstag, 22. Feb 2000 / 18:08 Uhr

Zürich - Der Kronzeuge in der Mabetex-Affäre, Felipe Turower, ist selber zu einem Fall für die russisch-schweizerische Rechtshilfe geworden. Das neue Interesse an Turower hat ein Strafverfahren der Zürcher Bezirksanwaltschaft geweckt.

Er habe dem Bundesamt für Polizeiwesen (BAP) im Januar auf deren Wunsch hin Akten zum Fall zugeschickt, sagte der zuständige Zürcher Bezirksanwalt der Nachrichtenagentur sda am Dienstag auf Anfrage. Den Anstoss dazu hatte das Bundesgericht in einem Urteil zur Rechtshilfe an Russland im Fall «Mabetex» gegeben. Die Unterlagen zum Fall sollen an die russischen Behörden weitergeleitet werden. Wann das passiert, ist allerdings unsicher: Es wird damit gerechnet, dass die Rechtshilfe durch Rekurse blockiert wird. Im Verfahren gegen Turower geht es um Urkundenfälschung und Veruntreuung.

Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand
Mit gefälschten Zahlungsanweisungen soll er Geld zweier russischer Kunden auf eigene Konten transferiert haben. Die gegen den Zeugen Turower erhobenen Vorwürfe seien nicht aus der Luft gegriffen, schrieb das Bundesgericht dazu in seinem Urteil vom 2. November 1999. Das könnte seine Glaubwürdigkeit erschüttern.

Mabetex-Chef Behgjet Pacolli nimmt das mit Genugtuung zur Kenntnis und holt zu einer Tirade gegen den «Kronzeugen» aus. Turower habe der Staatsanwaltschaft in Moskau erzählt, alle Verträge der Mabetex in Russland seien Scheinverträge mit völlig überhöhten Preisen und dienten nur der Geldwäscherei.

Diese falschen Vorwürfe hätten die Affäre ins Rollen gebracht. Tatsächlich haben die russischen Behörden Turowers Vorwürfe übernommen. Das bestätigt das Bundesgericht im bereits zitierten Urteil: «Der Generalstaatsanwalt geht davon aus, dass die (...) vertraglich vereinbarten Preise um 30-50 % überhöht gewesen seien.»

Turower habe ihn am 25. September 1998 beim russischen Generalstaatsanwalt denunziert, wettert Pacolli: «Bis zu jenem Zeitpunkt war er aber nie mit mir oder der Mabetex in Kontakt gekommen.»

In Russland läuft gegen hohe Beamte ein Strafverfahren wegen Korruptionsverdachts. Das Luganeser Generalbauunternehmen Mabetex wird verdächtigt, ihnen Schmiergelder bezahlt zu haben, um an Regierungsaufträge zu kommen. Die Vorwürfe wurden stets zurückgewiesen.

(sda)

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