Akten zum Fall «Schlafzimmerräuber» fehlen

publiziert: Mittwoch, 14. Apr 2010 / 22:08 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 14. Apr 2010 / 22:53 Uhr

Solothurn - Bei der Staatsanwaltschaft Solothurn sind weitere Unregelmässigkeiten im Verfahren gegen einen «Schlafzimmerräuber» aus den 1990er Jahren bekannt geworden. So sind die Dossiers von zwei Raubüberfällen in den Kantonen Zürich und St. Gallen nicht mehr auffindbar.

Niemand weiss, wo die Akten geblieben sind.
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Es handelt sich um die Akten zu Raubüberfällen des mutmasslichen Täters in Iberg ZH und Wil SG. Die Staatsanwaltschaft Solothurn bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA einen vorab veröffentlichten Bericht der «Weltwoche».

Weshalb die Akten unauffindbar seien, lasse sich nicht mehr rekonstruieren, sagte Sabine Husi, stellvertretende Oberstaatsanwältin. Die Angelegenheit liege viele Jahre zurück und einige der damals Verantwortlichen würden nicht mehr bei der Staatsanwaltschaft arbeiten.

In Iberg war 1992 ein Wirteehepaar überfallen, geschlagen und ausgeraubt worden. Die Bezirksanwaltschaft hatte die Akten gemäss «Weltwoche» 1995 der Staatsanwaltschaft Solothurn zugestellt.

80jährige gefessellt und geknebelt

In Wil wurde eine 80-jährige Frau von Tätern überfallen, gefesselt und geknebelt. Sie wurde später befreit und ins Spital gebracht. Die Solothurner Staatsanwaltschaft war für diese Fälle zuständig, weil der «Schlafzimmerräuber» die ersten Taten im Kanton Solothurn begangen hatte.

Der heute 39-jährige Kosovare sitzt derzeit in einem Schweizer Gefängnis eine Strafe wegen Straftaten, welche er im Kanton Thurgau verübt hatte. Im vergangenen Dezember war der Kosovare von Deutschland an die Schweiz ausgeliefert worden.

Einstellung wegen Verjährung?

Im Kanton Solothurn war er 1995 vom damaligen Kriminalgericht in Abwesenheit zu einer Zuchthausstrafe von 15 Jahren verurteilt worden. Weil das Urteil nicht im Amtsblatt publiziert wurde, ist es nie rechtskräftig geworden. Wegen Verjährung soll das Verfahren nun eingestellt werden.

In einem weiteren Fall erhob die Staatsanwaltschaft bislang keine Anlage. Der Kosovare soll 1992 in Gerlafingen SO einen Raubüberfall mit Todesfolge verübt haben.

Eine 81-jährige Frau war geknebelt worden und daran erstickt. Gemäss «Weltwoche» soll 2002 ein Teil dieser Akten ebenfalls verloren gegangen sein. Sie hätten jedoch bei der Kantonspolizei angefordert und so weit wie möglich rekonstruiert werden können.

(fest/sda)

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