Diese Quersubventionierung zeigt, dass wir es eigentlich mit einem versteckten, teilweisen Umlageverfahren zu tun haben, sagt Lüthy. Die von der Politik vorgegebenen Regeln führten dazu, dass die Versicherungen im Geschäft mit der beruflichen Vorsorge in den letzten Jahren grosse Verluste gemacht hätten.

Bei einem Umwandlungssatz von 5,8 Prozent ab nächstem Jahr können laut Lüthy unter Umständen wieder Überschüsse erzielt werden. Es sei unzulässig, die über 65-Jährigen auf Kosten junger Familienväter zu privilegieren.

Auch bei der Mindestverzinsung plädiert Lüthy für eine Senkung. Da die Versicherungen nur noch wenig Aktien hielten, profitierten sie kaum von der Erholung der Börse. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass der Mindestzins doch zu tief gewesen war, wäre dies nicht so schlimm: Allfällige Überschüsse werden von den Versicherern ja verteilt, wird der BPV-Direktor zitiert.

In diesem Zusammenhang erläuterte Lüthy, dass der Bundesrat in Zukunft den Versicherungen eine bestimmte Quote der Überschüsse vorschreibe, die sie den Versicherten weitergeben müssen. Faktisch werde sich aber nicht so viel ändern, weil sich die Versicherungen mit einer möglichst hohen Überschussverteilung gegenüber der Konkurrenz profilieren konnten.

(rr/sda)