Al-Baradei: «Nordkorea als Atomwaffenstaat einstufen»

publiziert: Montag, 20. Apr 2009 / 15:48 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Apr 2009 / 16:35 Uhr

Peking - Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat im Konflikt mit Nordkorea und dem Iran über deren Atomprogramme diplomatische Lösungen angemahnt. «Es gibt keine andere Lösung als den Dialog», sagte Mohamed al-Baradei auf einer Atomkonferenz in Peking.

Dialogpause schadet: Mohammed al-Baradei.
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Er hoffe darauf, dass Nordkorea die vorige Woche beendeten Sechs-Parteien-Gespräche wieder aufnehme. Der abgeschottete Staat hatte die Verhandlungen mit China, Südkorea, Japan, Russland und den USA als sinnlos bezeichnet und die UNO-Inspektoren des Landes verwiesen.

Es müsse aber eine Lösung gefunden werden, bevor Nordkorea wieder mit seinem Atomprogramm beginne, sagte al-Baradei. Je länger die Pause andauere, desto schlimmer werde es für die internationale Gemeinschaft.

Nordkorea muss aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) schon heute als Atomwaffenstaat eingestuft werden. Auch warnte IAEA-Chef Mohammed al Baradei, der stalinistische Staat könne innerhalb «von Monaten» sein Atomprogramm wieder in Betrieb nehmen.

Deswegen müsse Nordkorea so schnell wie möglich zurück an den Verhandlungstisch geholt werden. «Es ist in der Tat so, dass Nordkorea Atomwaffen besitzt», sagte Al Baradei vor Journalisten in Peking.

«Müssen uns Realität stellen»

»Ich mag es nicht, irgendein Land als Atomwaffenstaat anzuerkennen.« Doch gebe es mit Nordkorea heute neun Atomwaffenstaaten in der Welt. «Wir müssen uns der Realität stellen.»

Mit seinen Nordkorea-Äusserungen am Rande einer internationalen Konferenz über die Kernenergie in der chinesischen Hauptstadt ging der IAEA-Chef deutlich über die Position der USA hinaus, die das Land bisher nicht als Atomwaffenstaat anerkennen.

Neben USA, Russland, Frankreich, Grossbritannien und China werden auch Indien, Pakistan und Israel als Atomwaffenstaaten eingestuft.

Zum Thema Iran sagte Al Baradei, er hoffe, dass Teheran nun auch auf die USA zugehe. So könnten sich die Gespräche in die richtige Richtung bewegen. «Dann sollten wir auch in der Lage sein, eine Lösung zu finden.» Der IAEA-Chef stellte bereits einen »viel gemässigteren Ton« der iranischen Seite fest.

Iran zu Gesprächen aufgefordert

Der IAEA-Chef forderte zudem den Iran auf, das Gesprächsangebot der neuen US-Regierung anzunehmen. Die USA hatten gemeinsam mit Russland, China, Frankreich, Grossbritannien und Deutschland erklärt, EU-Chefdiplomat Javier Solana solle die Islamische Republik zu einem Treffen einladen, um eine diplomatische Lösung in dem lang andauernden Konflikt zu finden.

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung von Kernenergie an dem Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran bestreitet den Vorwurf.

(ht/sda)

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