Al Gore könnte trotz weniger direkter Stimmen Präsident werden

publiziert: Donnerstag, 26. Okt 2000 / 06:53 Uhr

Washington - Gut zwei Wochen vor der Präsidentenwahl in den USA liefern sich die beiden aussichtsreichsten Kandidaten weiter ein knappes Rennen um die Wählergunst. Aufgrund der Zusammensetzung des Wahlkollegiums ist alles möglich.

Politikwissenschaftern zufolge könnte es bei einem derart engen Wahlergebnis dazu kommen, dass Bush zwar die Wählermehrheit gewinnt, doch Gore Präsident wird.

Nach einer am Dienstagabend veröffentlichten Umfrage, die von der Nachrichtenagentur Reuters und dem Fernsehsender MSNBC in Auftrag gegeben wurde, lag der republikanische George W. Bush mit 45 Prozent drei Punkte vor seinem demokratischen Konkurrenten Al Gore. Die Fehlerquote beträgt drei Prozent.

Bei den Präsidentenwahlen der USA wird der zukünftige Regierungschef indirekt durch ein Wahlkollegium gewählt. Es besteht aus 538 Mitgliedern. Jeder Staat hat so viele Wahlmänner, wie er Abgeordnete im Repräsentantenhaus und im Senat hat. Dazu kommen drei Wahlmänner aus der Hauptstadt Washington, die als Distrikt im US-Kongress nicht vertreten ist. Das Wahlkollegium wird von den Wählern in den gesamten Vereinigten Staaten jeweils auf Ebene der Bundesstaaten am Wahltag gewählt und tritt dann zusammen, um offiziell den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu wählen. Sie sind durch den Wählerwillen in ihrer Entscheidung festgelegt. Die Wahl erfolgt mit einer absoluten Mehrheit von 270 Stimmen.

Die Wahlmänner eines Einzelstaats werden nicht proportional zu den abgegebenen Stimmen auf die Bewerber der verschiedenen Parteien verteilt, sondern sie fallen insgesamt dem Kandidaten zu, der die meisten Stimmen erhalten hat. Der Gewinner bekommt alle Stimmen zugesprochen. Es besteht somit die Möglichkeit, dass ein Kandidat zwar mehr Bundesstaaten gewinnt, aber trotzdem weniger Wahlmännerstimmen hat als sein Konkurrent. Wäre am Wochenende gewählt worden, hätte Bush der jüngsten Umfrage zufolge vermutlich mehr direkte Stimmen bekommen, Gore jedoch mehr Wahlmännerstimmen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Bundesstaaten mit einer hohen Anzahl von Wahlmännern von den Kandidaten besonders umworben werden.

Auf diese Weise war 1888 der Republikaner Benjamin Harrison Präsident geworden. Sein Rivale und Amtsinhaber Grover Cleveland hatte zwar in 18 Staaten haushoch gewonnen, Harrison hatte aber die Mehrheit des Wahlmännerkollegiums. Theoretisch könnte es auch zu einem Stimmenpatt kommen. Würden Bush und Gore beide 269 Stimmen des Wahlmännerkollegiums erhalten, müsste das Repräsentantenhaus abstimmen. Sollten die Abgeordneten ebenfalls zu keiner Mehrheit gelangen, dann würde der Präsident des Repräsentantenhauses solange Staatspräsident, bis ein Kandidat die absolute Mehrheit auf sich vereinigen könnte.

(sda)

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