Freispruch für den SVP-Werber in Graz

Alexander Segert freigesprochen

publiziert: Freitag, 14. Okt 2011 / 13:20 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Okt 2011 / 15:25 Uhr
Freispruch: Alexander Segert.
Freispruch: Alexander Segert.

Graz - Der Schweizer Werber Alexander Segert ist am Freitag vom Straflandesgericht Graz vom Vorwurf der Verhetzung freigesprochen worden. Der SVP-Werber hatte das Internet-Spiel «Moschee baba» mitentwickelt, in dem Moscheen, Minarette und Muezzins weggeklickt werden konnten.

3 Meldungen im Zusammenhang
Der Staatsanwalt hat Berufung angekündigt. Neben Segert wurde auch der Hauptangeklagte Gerhard Kurzmann freigesprochen. Kurzman ist Chef der steirischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Diese entwickelte «Moschee baba» für den Wahlkampf 2010 - gemeinsam mit Segert, der das Spiel für die Anti-Minarett-Kampagne in der Schweiz unter dem Namen «Minarett Attack» konzipiert hatte.

Bei dem Internet-Spiel ging es darum, Moscheen, Minarette und Muezzins wegzuklicken und dafür Punkte zu sammeln. Segert hatte verlauten lassen, dass innerhalb von 48 Stunden 100'000 Personen an dem Spiel teilgenommen hätten. Es decke offensichtlich einen grosses Bedürfnis ab.

«Moschee baba» hatte im Landtagswahlkampf 2010 für Aufregung gesorgt und die Grünen zu einer Anzeige veranlasst. Nach drei Tagen wurde das Spiel durch eine richterliche provisorische Massnahme vom Netz genommen.

Richter: Kein «Shooter-Spiel»

Der Richter am Straflandesgericht Graz begründete den Freispruch von Segert und Kurzmann damit, dass es unterschiedliche Deutungen des Spiels gebe und unter Anwendung der sogenannten Unklarheitsregel für die Angeklagten zu entscheiden sei.

Die günstigste Auslegungsform sei die, dass der durchschnittliche Adressat des Spiels auf ein Thema aufmerksam gemacht worden. Der Richter ortete auch deutliche Unterschiede zu einem «Shooter-Spiel». Insgesamt sei in seinen Augen «die Schwelle der Verhetzung nicht erreicht».

Der Staatsanwalt hingegen stellte das Spiel als «hochgefährlich» dar. Mittels bewusst erzeugter Bilder sei zu Hass und Verachtung aufgerufen und möglicherweise sogar eine Reaktion von islamischen Fundamentalisten provoziert worden.

Segert: Minarette und Schäfchen

Der Anklage gelang es allerdings nicht, den Vorwurf zu erhärten, es handle sich um ein Schiessspiel, bei dem Minarette und Muezzine «weggeklickt» werden. Die Angeklagten und deren Anwälte waren bemüht, das Spiel als harmloses Geschicklichkeitsspiel darzustellen.

Man sei «aus allen Wolken gefallen» über die Reaktionen in Österreich, sagten die Anwälte. Zumal es in der Schweiz praktisch keine Welle der Empörung oder Anzeigen gegeben habe.

Der Staatsanwalt hat Berufung angekündigt. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.

(bert/sda)

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Der Entwickler des Spiels gestaltet auch die Kampagnen der SVP.
Ooh Ooh
Tja. Wenn ich schon Javascripts im Firefox temporär für diese Site erlaube, kann ich auch auf das rote Telefon klicken. Nachher gleich nachgespült mit BetterPrivacy.

Ich erinnere mich noch an das Video, als Palin in Alaska ein Interview gab, während im Hintergrund auf der Farm ein Truthahn geschlachtet wurde. Kurz vor Thanks Giving.
Sie dachte sich nichts dabei.
Die halbe Community der städtischen Demokraten lief Amok und ging am nächsten Tag in den Supermarkt, um klinisch rein verpackte Truthahnleichen für den Festtag zu kaufen.
Palin in the Oval Office
http://www.ebaumsworld.com/games/play/1026207/

Zu meinem Entsetzen ist die Original Webpage des Sarah Palin in Oval Office Game seit Juni 11 nicht mehr aktiv!! Man könnte meinen die Frau hätte mehr Fans...

Habe aber eine Website gefunden in der das Flash Game noch aktiv ist. Leider in einem zu kleinen Fenster. Nun gut je nach PC Screen können Sie das Ding ja aufblustern, bzw. vergrössern, damit man den ganzen Spass in Augenverträglicher Grösse sieht.

Und bitte ganz ganz ganz ganz ganz wichtig lieber Kubra! NIEMALS AUF DAS ROTE TELEFON KLICKEN WENN ES LEUTET!
Ein Palingame?
Geil. Ich könnte mir auch ein "Clinton in the Oval" "shooter" game vorstellen.
Segert sei Dank.
Also Meinungsfreiheit ist etwas vom Wichtigsten. Vor allem gerade seit 2008.

2008 wurde ein Spiel im Internet populär. Sarah Palin im Oval Office.
Das war dermassen zynisch, gemein, sarkastisch, lustig, unterhaltend. Ich liebte es. Da ging es zum Teil ziemlich zur Sache.

Minarette wegklicken ist auch so lustig. Wirklich. Ein Spiel. Wer deswegen dann plötzlich Islamhasser ist oder SVP wählt hat eine Schraube locker und wäre auch ohne Minarettwegklickspiel kaum noch zu retten.

Die ganzen Werbeplakate der SVP sind ziemlich primitiv. Aber das darf man. Jawoll.
Toll, auch
immer wieder zu sehen, wie diese islamischen Kreise das Rechstsystem, das sie so hassen und das sie durch die Sharia ersetzen wollen, wenn sie an die Macht gekommen sind, mithilfe von Multikultianhängern ausnutzen.

Es gibt den Ausdruck Jammer- und Forderungshaltung, den man im Zusammenhang mit diesen Kreisen gerne gebraucht.

Das ist aber noch nciht ganz die Wahrheit.

In Wahrheit sind diese Sektenkreise zutiefst davon überzeugt, eine höhere moralische Macht zu haben und verlangen, dass das von den Zweitklassemenschen gefälligst unterwürfig anerkannt wird.

Und sind diese nicht willig, benutzt man Gewalt. Viele europäische Staaten habnen es verpasst, frühzeitig diesem Irrsinn entgegenzutreten und Stopp zu sagen. Mit mir nicht, sollte die Message sein, wenn es darum geht, die Meinungsfreiheit auszuhebeln.
Sehr guter Entscheid!
Ein klarer Wink an die Islamisten und ihre rotgrünen Unterstützer dass Meinungsfreiheit immer noch höher gewichtet wird als irgendwelche Zensuren und Maulkörbe.
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