Alfredo Stroessner ist gestorben

publiziert: Mittwoch, 16. Aug 2006 / 18:59 Uhr

Brasilia - Der frühere Diktator Paraguays, Alfredo Stroessner, ist im brasilianischen Exil im Alter von 93 Jahren gestorben.

Alfredo Stroessner.
Alfredo Stroessner.
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Stroessners 35-jährige Regierungszeit war von Korruption und schweren Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet. Der Sohn eines bayerischen Auswanderers und einer Indio-Frau aus Paraguay lebte seit seinem Sturz unbehelligt in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Dort starb er in einer Klinik, in der er nach einer Operation wegen eines Leistenbruchs in den vergangenen Tagen auf der Intensivstation behandelt worden war.

Stroessner hatte sich einer rasanten Karriere in der Armee als Oberbefehlshaber der Streitkräfte Paraguays 1954 an die Macht geputscht. Als Chef der konservativen Colorado-Partei wurde er danach bei Wahlen, die als manipuliert und unfrei kritisiert wurden, acht Mal im Präsidentenamt bestätigt.

Folterspur

Unter seiner Herrschaft verschwanden nach offiziellen Angaben 400 Menschen. Unabhängige Schätzungen gehen jedoch von 3000 Todesopfern aus. Zahlreiche Oppositionelle wurden gefoltert oder sassen im Gefängnis.

Zudem soll Stroessner in den siebziger Jahren gemeinsam mit anderen Militärdiktatoren Lateinamerikas linke Rebellen verfolgt haben. Hunderte Oppositionelle flohen ins Exil.

Sturz durch Militär

1989 wurde Stroessner vom Militär gestürzt. Nach seiner Flucht nach Brasilien, wo er in einer Luxusunterkunft lebte, wurde er in Paraguay wegen Mord und Folter angeklagt. Doch alle Versuche, ihn ins Gefängnis zu bringen, wusste er zum Scheitern zu bringen.

Sowohl die Bemühungen der Justiz Paraguays als auch der Brasiliens, Stroessner wegen Menschenrechtsverletzungen während seiner Amtszeit von 1954 bis 1989 vor Gericht zu bringen, liefen ins Leere.

Politisches Asyl

Brasilien hatte dem Enkel eines Lokomotivführers aus Bayern schon 1989 politisches Asyl gewährt. Grund dafür waren angebliche Todesdrohungen in seiner Heimat.

(ht/sda)

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