Neue Kampagnen gefodert

Alkohol- und Cannabis-Risiken sind den jungen Konsumenten bekannt

publiziert: Montag, 29. Jul 2013 / 12:13 Uhr
Rekruten lieben den Rausch. (Symbolbild)
Rekruten lieben den Rausch. (Symbolbild)

Zürich - Je mehr Alkohol, Tabak oder Cannabis junge Männer konsumieren, desto besser informieren sie sich über deren Gesundheitsrisiken, hat eine Schweizer Studie ergeben. Aufklärungskampagnen, die den Konsum mit Hilfe von besserer Informationen senken wollen, griffen zu kurz, erklären die Forschenden.

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Rekruten lieben den Rausch: Von 12'000 bei der Aushebung befragten jungen Männern gaben 91 Prozent an, Alkohol zu trinken, 44 Prozent Tabak zu rauchen und 36 Prozent Cannabis zu rauchen. Ein nicht geringer Teil davon konsumiert Mengen, die Mediziner als Risiko-Konsum einstufen, teilte die Universität Zürich (UZH) am Montag mit.

So trinkt jeder zweite Alkohol-Konsument sechs oder mehr Getränke nacheinander, fast alle Raucher rauchen täglich Tabak und ein Drittel der Kiffer raucht mindestens zweimal wöchentlich Cannabis. Forschende der Uni Zürich und des Unispitals Lausanne wollten wissen, ob den jungen Männern bewusst ist, welche Risiken sie damit eingehen.

Aktiv nach Informationen gesucht

Es stellte sich heraus, dass die Rekruten sehr wohl Bescheid wissen - und zwar vor allem die Suchtmittel-Konsumenten, berichten die Forschenden im «International Journal of Public Health». 16 Prozent der Befragten hatten in den letzten 12 Monaten auf dem Internet aktiv nach Informationen über Suchtmittel gesucht.

Von den Risiko-Konsumenten von Alkohol oder Tabak waren es sogar 20 Prozent und von den Risiko-Konsumenten von Cannabis 38 Prozent. Die Konsumenten und Risiko-Konsumenten informierten sich um ein Vielfaches häufiger über Suchtmittel als Abstinente.

Entsprechend schätzen über zwei Drittel ihr Wissen über die gesundheitlichen Folgen als sehr gut ein - besser als Abstinente. «Information alleine reicht nicht als Präventionsmassnahme», ist deshalb das Fazit der Studienleiterin Meichun Mohler-Kuo gemäss der Mitteilung.

Normalerweise basierten jedoch Kampagnen, die Jugendliche über die Risiken von Suchtmitteln aufklären und davon abhalten sollten, auf der Vermittlung von Informationen, erklärte sie. Eine wirksame Präventionsmassnahme müsse indes die Kompetenzen der gut informierten jungen Leute berücksichtigen - und also der Zielgruppe angepasst sein. Wie so eine Kampagne aussehen müsste, haben die Forscher in dieser Studie nicht untersucht.

(bert/sda)

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Der Mensch, seine Süchte und deren Gegner
Der Mensch ist mit seinem Suchtverhalten durchaus nicht allein.

Es gibt Kühe, die entdecken zufällig ein wild angelegtes Cannabisfeld und laufen anderentags schnurstracks wieder dorthin, um sich am Nachtschattengewächs zu laben. Ob ihnen der Konsum einen Rausch beschert oder ob es ihnen nur in einem ihrer 4 Mägen "wohlt", ist mir nicht bekannt - aber in beiden Fällen ist die Motivation, sich einen gewünschten Zustand herbeizurufen, die Triebfeder der Aktion. Also im weiteren Sinne ein Suchtverhalten.

Der Mensch ist mit seinem Suchtverhalten nicht allein. Insbesondere sind Süchte auch keine moderne Erscheinung.
In Klöstern wurde schon immer Bier gebraut, um den sich allen fleischlichen Genüssen enthaltenden Mönchen das Leben zu erleichtern.
Kautabak ist ebenso nichts neues, vom Kaht ganz zu schweigen. Das Rauchen von Tabak haben nicht die Europäer in der Moderne erfunden; es wurde von Amerika eingeführt.
(Abgesehen davon ist die Tabak-Prävention genau so alt, wie der Tabak in Europa)

Die Frage, die sich dabei stellt, ist diejenige des Nutzen/Schadensverhältnisses.
Der "Nutzen" ist dabei subjektiver Natur. Wenn sich Leute durch Konsum sedierender Stoffe besser fühlen, dann ist damit ein Nutzen gegeben.
Der "Schaden" tritt in Form von Langzeitschädigung des Körpers auf - Alkoholgenuss im Übermass kann zur Zerstörung der Leber führen. Rauchen wird mit Krebs in Zusammenhang gebracht. Nach wie vor sterben aber Menschen den Krebstod, die nie geraucht haben und längst nicht jeder schwere Raucher erkrankt an Krebs. Der Zusammenhang ist damit - für mich - nicht gegeben.
Trotzdem ist Rauchen natürlich ungesund - das spürt jeder Raucher am eigenen Leib. Wer jung ist, stellt meistens nur eine Minderung der Leistungsfähigkeit fest, wenn er Sport treibt.
Bei Personen über 40 sind diese Leistungsminderungen dann auch im Alltag spürbar.

Trotzdem ist diese Nutzen/Schadens-Abwägung nicht ganz einfach. Erschwert wird diese durch die in letzter Zeit zunehmend einseitige Betrachtungsweise.... so etwas wie "Nutzen" wird gar nicht mehr in Betracht gezogen. Apodiktisch wird dieser verneint und das Suchtverhalten an sich als Krankheit, sowie die konsumierten Stoffe als "Drogen" betrachtet und vor diesem Hintergrund eine Forderung nach 0-Konsumation angestrebt.

Mit Vernunft kann so eine "Prävention" nicht als seriös bezeichnet werden. Es scheint, dass dieses 0-Ziel - welches logischerweise niemals erreicht wird - also nur einer Geldmaschine dient, die damit auf ewige Zeiten Präventionsindustrien finanziert.
Schon der teaser dieses Beitrags untermauert diese These.

Vergleicht man dann den Konsum der "klassischen" Suchtmittel wie Alkohol, Tabak und Cannabis mit den neuen, künstlichen Chemie-Keulen, die medizinisch indiziert und ärztlich verordnet werden und sogar die jüngsten der Gesellschaft zu drogensüchtigen Zombies werden lassen, kann einem diese ganze Hysterie um Tabak, Alkohol und Kiffen nur absurd bis verlogen vorkommen.

Es geht offenbar nicht um die Suchtbekämpfung, sondern nur darum, dass die Chemiemultis daran verdienen können müssen. Dazu auch noch Ärzte, Apotheken und die Krankenversicherer.

Der Mensch wird niemals ein suchtfreies Wesen werden - er war es nie.
Mir sind biertrinkende, zigarettenrauchende und kiffende Menschen bedeutend lieber, als Ritalinzombies, TV-Junkies und PC-süchtige Fastfood-Fresser, sowie Schulkinder mit Verhaltensstörungen, die den ganzen Tag Musik in den Ohren brauchen, die Umwelt nicht mehr wahrnehmen und im Schulzimmer einen Pamir tragen.
Hört auf mit diesem Präventions-Blödsinn.
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