Alpen bald ohne Eis

publiziert: Montag, 10. Jul 2006 / 17:36 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 11. Jul 2006 / 11:28 Uhr

Zürich - Steigen die durchschnittlichen Sommertemperaturen weiter, drohen die Alpen in 100 Jahren eisfrei zu werden.

Der Morteratschgletscher reichte früher bis Pontresina.
Der Morteratschgletscher reichte früher bis Pontresina.
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Diese Auswirkungen der Klimaerwärmung haben Forscher der Universität Zürich in einem Modellexperiment nachgewiesen. Wird es in den nächsten hundert Jahren zwischen April und September jeweils rund drei Grad Celsius wärmer, werden die Gletscher in den europäischen Alpen 80 Prozent ihrer Eisfläche verlieren, heisst es in einer Mitteilung des Geografischen Instituts der Universität Zürich.

Seit 1850 verloren die Gletscher der europäischen Alpen rund die Hälfte ihrer Fläche. Bei einer Erwärmung um fünf Grad Celsius würden die Alpen gemäss Studie sogar praktisch eisfrei werden. Die Autoren der Untersuchung sprechen dabei von einem «realistischen Szenario».

Einfluss auf Naturgefahren

«Unsere Studie zeigt, dass unter solchen Umständen die Mehrheit der Alpengletscher in den nächsten Jahrzehnten verschwinden könnten», wird Mitautor Michael Zemp von der Universität Zürich zitiert. Nur die grössten Gletscher wie zum Beispiel der Grosse Aletschgletscher und jene in den höchsten Regionen der Alpen könnten bis ins 22. Jahrhundert bestehen bleiben.

Man müsse sich deshalb gerade in dicht besiedelten Gebirgsregionen wie in den europäischen Alpen Gedanken machen zu den Folgen eines extremen Gletscherschwundes. Dies hätte gemäss Zemp grossen Einfluss auf die Wasserwirtschaft, den Tourismus oder auch auf Naturgefahren.

Forschungsprojekt der EU

Die von der Universität Zürich veröffentlichte Studie war Teil eines EU-finanzierten Forschungsprojektes. Untersucht wurden darin die Gletscherveränderungen in den europäischen Alpen nach 1850.

(ht/sda)

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Etschmayer Ja, es ist eine unbequeme Neuigkeit, die uns da die Klimaforscher der Uni Zürich servieren: Unsere Gletscher schmelzen nicht nur... sie werden in den ... mehr lesen 
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