Alt Bundesrätin Kopp kämpft um Kunstgegenstände

Mit den gepfändeten afrikanischen Kunstwerken und japanischen Elfenbeinskulpturen wurden 500 000 Franken Schulden Hans W. Kopps getilgt. Bei der so genannten Behauptungsverhandlung vor dem Meilemer Bezirksgericht sagte Hans W. Kopp, die Gegenstände hätten nicht ihm, sondern seiner Frau gehört und seien deshalb zurückzugeben.

Kopp wolle damit das Betreibungsverfahren verzögern, was krass rechtsmissbräuchlich sei, sagten die Anwälte der klagenden Eidgenossenschaft, einer Immobilienfirma und einer Treuhandfirma.

Es gehe nicht an, dass Elisabeth Kopp fünf Jahre nach Einleitung des Verfahrens plötzlich geltend mache, die Kunstgegenstände hätten ihr gehört, betonte auch der Vertreter der eidgenössischen Steuerverwaltung.

Schuldner und Rechtsvertreter

Dass Hans W. Kopp bei der Verhandlung zugleich als Schuldner und als Rechtsvertreter seiner Frau auftrat, brachte ihm den Vorwurf der Gegenseite ein, eigennützig zu handeln. Ein Anwalt forderte für Elisabeth Kopp einen Beistand der Vormundschaftsbehörde ihres Wohnortes Zumikon.

Die am Donnerstag 68 Jahre alt gewordene alt Bundesrätin erschien nicht persönlich vor Gericht. Sie sei gesundheitlich angeschlagen, erklärte ihr Ehemann und wies ein Attest vor.

Das Bezirksgericht Meilen hörte sich die Argumente der drei Klägerinnen und des Ehepaars Kopp an. Es muss nun entscheiden, wer Recht hat. Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich mitgeteilt.

(bert/sda)