Mehr als nur «Amadeus»

Amadeus-Autor Peter Shaffer wird 75 Jahre alt

publiziert: Donnerstag, 10. Mai 2001 / 10:37 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 10. Mai 2001 / 12:02 Uhr

London - «Amadeus», ein Drama um Genie und Mittelmass, ist Peter Shaffers berühmteste Schöpfung: Mit dem Theaterstück landete er 1979 einen internationalen Bühnenhit, das Drehbuch, von Milos Forman 1984 verfilmt, wurde preisgekrönt.

Von den fünf Hollywood-Oscars erhielt der britische Dramatiker, der am Dienstag 75 wird, einen für das Drehbuch. Mehr als 20 Millionen Menschen sahen den Film. Dies war wohl der Höhepunkt in Shaffers kommerziell ohnehin erfolgreicher Schriftstellerkarriere, in der komische und ernste Stoffe einander abwechseln.

Meist Mann gegen Mann

Die Geschichte vom jungen, strahlenden Genie Mozart und dessen mässig begabtem Neider Salieri enthält zentrale Themen, die Shaffer immer wieder beschäftigten: Den Mangel an Schöpferkraft, Sterilität und Gottverlassenheit.

Zu den strukturellen Eigenheiten seiner Arbeiten gehört der offene, meist sehr klar umrissene Konflikt zweier widerstrebender Kräfte auf der Bühne: Das Genie und der Durchschnittsmann in «Amadeus», ein Psychiater und ein junger Pferdefreund, der verrückt wird, im ebenfalls sehr erfolgreichen, Drama «Equus» (1973).

Oder der Gewissenskonflikt des Eroberers Pissaro, der sich in «The Royal Hunt of the Sun» (1964) moralisch mit einem Inkakönig auseinander setzt. In der zeitkritischen Burleske «Lettuce and Lovage» (1987), die 1989 unter dem Titel «Laura und Lotte» in Wien Premiere hatte, geht es um den Kampf zweier Damen gegen die Architektursünden in der Stadt, in der sie leben.

Zuerst unter Tag, dann Bibliothekar

Der 1926 in Liverpool in einer jüdischen Familie geborene Autor begann schon bald nach dem College mit der Bühnenschriftstellerei, war aber noch lange in anderen Berufen tätig: Er hatte die St. Pauls School in London und das Trinity College in Cambridge besucht, arbeitete aber von 1944 bis 1947 im Kohlebergbau.

Nach erneutem Kulissenwechsel war er in der New York Library beschäftigt. 1956 und 1957 schrieb er als Literaturkritiker der Zeitschrift «Truth» und ging zu Beginn der sechziger Jahre seiner Liebe zur Musik als Kritiker (1961-62) nach.

Den ersten Bühnenerfolg hatte er 1958 mit einer psychologisch- realistischen Familienstudie «Five Finger Exercise», der 1962 «The Private Ear/The Public Eye» (Hören Sie zu/Geben Sie Acht) folgte. Die Burleske «Black Comedy» (1965) entblösst menschliche Lächerlichkeit mit einem alten chinesischen Bühnentrick: Auf einer hell erleuchteten Bühne tun die Schauspieler, als tappten sie im Dunkeln.

(Hana Goodhart /sda)

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