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28 Jahre und 6 Monate
Amanda Knox zu langer Haftstrafe verurteilt
publiziert: Donnerstag, 30. Jan 2014 / 22:56 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 30. Jan 2014 / 23:33 Uhr
Knox soll 28 Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.
Rom - Die US-Amerikanerin Amanda Knox und ihr Ex-Freund Raffaele Sollecito sind in dem neuen Prozess um den Mord an der Britin Meredith Kercher zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Es ist das vierte Urteil für die beiden - vermutlich aber nicht das letzte.
Das Berufungsgericht in Florenz sprach Knox und den Italiener Sollecito am Donnerstag in zweiter Instanz schuldig. Die 26-Jährige soll für die Tat im November 2007 in Perugia 28 Jahre und sechs Monate ins Gefängnis, der 29-jährige Sollecito für 25 Jahre.
Die Richter blieben damit knapp unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Für Knox hatte diese 30 Jahre Haft, für Sollecito 26 Jahre gefordert. Beide Angeklagte waren bei der Urteilsverkündung nicht im Gerichtssaal.
Einspruch gewiss
Das Gericht hatte zuvor knapp zwölf Stunden beraten. Sein Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Sollte eine der beiden Seiten Berufung einlegen, muss das höchste italienische Gericht in Rom ein weiteres Mal in dem Fall entscheiden.
Die Anwälte von Knox kündigten bereits Einspruch gegen das Urteil an. «Wir werden weiterhin im Interesse Amandas kämpfen. Es tut uns wegen ihr sehr leid. Die langen Beratungen vor dem Urteil bezeugen, dass in diesem Fall vieles nicht klar ist», so der Rechtsanwalt Luciano Ghirga.
Auch Sollecitos Anwältin, Giulia Bongiorno, kündigte eine Berufung an. «Das ist lediglich eine Etappe, dieses Urteil wird nicht halten», kommentierte sie.
Sollecito wurde mit einem Ausreiseverbot belegt. Knox hingegen lebt wieder in ihrer Heimat USA. Die junge Frau müsste zunächst an Italien ausgeliefert werden. Experten halten dies für unwahrscheinlich, so lange das Urteil nicht endgültig bestätigt ist.
Die Angeklagten hatten die Tat stets bestritten. Sie mussten sich seit September zum dritten Mal für den Mord vor Gericht verantworten. Die 21 Jahre alte Austauschstudentin Kercher war 2007 halbnackt und mit zahlreichen Messerstichen in ihrem WG-Zimmer gefunden worden.
Keine Tränen
Knox und Sollecito waren 2009 in einem Indizienprozess zu langen Haftstrafen verurteilt, vier Jahre später aber freigesprochen worden. Knox kehrte in die USA zurück. Im März 2013 hatte Italiens höchstes Gericht das Urteil der zweiten Instanz gekippt und einen neuen Prozess angeordnet.
Knox wollte die Entscheidung gemeinsam mit ihrer Mutter in ihrer Heimatstadt Seattle verfolgen. Nach Angaben ihres Anwalts soll sie wie versteinert auf das Urteil reagiert, jedoch aber nicht geweint haben.
Sollecito hatte zunächst angekündigt, im Gericht zu sein, entschied sich dann aber doch anders. Er verliess Florenz am Nachmittag mit seiner Familie. Wo er das Urteil verfolgen wollte, blieb zunächst unklar.
Kerchers Geschwister Stephanie und Lyle hingegen waren bei der Verlesung des Urteils im Gericht. «Ich denke, dass es an diesem Punkt sehr schwierig ist, zu verzeihen, weil wir nicht wissen, was wirklich passiert ist», sagte Stephanie dem Fernsehsender SkyTG24. Ihr Bruder Lyle fügte hinzu: «Ich persönlich glaube nicht, dass ich es schaffe, zu verzeihen. Man braucht eine grosse Willenskraft und einen starken religiösen Glauben, um die Strasse für das Verzeihen zu finden.»
Erst ein rechtskräftiges Urteil
Für die Tat endgültig verurteilt wurde bislang nur der Ivorer Rudy Guede, der wegen Beihilfe zum Mord 16 Jahre Haft bekam. Die Richter hatten in ihrem Urteil für Guede jedoch ausdrücklich betont, er könne nicht alleine gehandelt haben.
Kerchers damalige Mitbewohnerin Knox sowie Sollecito waren von Beginn an die Hauptverdächtigen in dem Fall. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ermordete das damalige Paar die Studentin gemeinsam mit Guede wegen eines eskalierten Streits um die Sauberkeit im Haus, das Knox und Kercher gemeinsam bewohnten. Sie hätten unter Drogen und Alkoholeinfluss gestanden, argumentierte der Staatsanwalt.
Die Richter blieben damit knapp unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Für Knox hatte diese 30 Jahre Haft, für Sollecito 26 Jahre gefordert. Beide Angeklagte waren bei der Urteilsverkündung nicht im Gerichtssaal.
Einspruch gewiss
Das Gericht hatte zuvor knapp zwölf Stunden beraten. Sein Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Sollte eine der beiden Seiten Berufung einlegen, muss das höchste italienische Gericht in Rom ein weiteres Mal in dem Fall entscheiden.
Die Anwälte von Knox kündigten bereits Einspruch gegen das Urteil an. «Wir werden weiterhin im Interesse Amandas kämpfen. Es tut uns wegen ihr sehr leid. Die langen Beratungen vor dem Urteil bezeugen, dass in diesem Fall vieles nicht klar ist», so der Rechtsanwalt Luciano Ghirga.
Auch Sollecitos Anwältin, Giulia Bongiorno, kündigte eine Berufung an. «Das ist lediglich eine Etappe, dieses Urteil wird nicht halten», kommentierte sie.
Sollecito wurde mit einem Ausreiseverbot belegt. Knox hingegen lebt wieder in ihrer Heimat USA. Die junge Frau müsste zunächst an Italien ausgeliefert werden. Experten halten dies für unwahrscheinlich, so lange das Urteil nicht endgültig bestätigt ist.
Die Angeklagten hatten die Tat stets bestritten. Sie mussten sich seit September zum dritten Mal für den Mord vor Gericht verantworten. Die 21 Jahre alte Austauschstudentin Kercher war 2007 halbnackt und mit zahlreichen Messerstichen in ihrem WG-Zimmer gefunden worden.
Keine Tränen
Knox und Sollecito waren 2009 in einem Indizienprozess zu langen Haftstrafen verurteilt, vier Jahre später aber freigesprochen worden. Knox kehrte in die USA zurück. Im März 2013 hatte Italiens höchstes Gericht das Urteil der zweiten Instanz gekippt und einen neuen Prozess angeordnet.
Knox wollte die Entscheidung gemeinsam mit ihrer Mutter in ihrer Heimatstadt Seattle verfolgen. Nach Angaben ihres Anwalts soll sie wie versteinert auf das Urteil reagiert, jedoch aber nicht geweint haben.
Sollecito hatte zunächst angekündigt, im Gericht zu sein, entschied sich dann aber doch anders. Er verliess Florenz am Nachmittag mit seiner Familie. Wo er das Urteil verfolgen wollte, blieb zunächst unklar.
Kerchers Geschwister Stephanie und Lyle hingegen waren bei der Verlesung des Urteils im Gericht. «Ich denke, dass es an diesem Punkt sehr schwierig ist, zu verzeihen, weil wir nicht wissen, was wirklich passiert ist», sagte Stephanie dem Fernsehsender SkyTG24. Ihr Bruder Lyle fügte hinzu: «Ich persönlich glaube nicht, dass ich es schaffe, zu verzeihen. Man braucht eine grosse Willenskraft und einen starken religiösen Glauben, um die Strasse für das Verzeihen zu finden.»
Erst ein rechtskräftiges Urteil
Für die Tat endgültig verurteilt wurde bislang nur der Ivorer Rudy Guede, der wegen Beihilfe zum Mord 16 Jahre Haft bekam. Die Richter hatten in ihrem Urteil für Guede jedoch ausdrücklich betont, er könne nicht alleine gehandelt haben.
Kerchers damalige Mitbewohnerin Knox sowie Sollecito waren von Beginn an die Hauptverdächtigen in dem Fall. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ermordete das damalige Paar die Studentin gemeinsam mit Guede wegen eines eskalierten Streits um die Sauberkeit im Haus, das Knox und Kercher gemeinsam bewohnten. Sie hätten unter Drogen und Alkoholeinfluss gestanden, argumentierte der Staatsanwalt.
(ig/sda)
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