Andreas Klöden vor dem Romandie-Gesamtsieg

Und als der Gesamterste in der Schlusssteigung nach Zinal nicht mehr von seinen Teamkollegen unterstützt werden konnte, erleichterte Klödens direkter Gegner Thomas Dekker die Aufgabe des Leaders.

Der letztjährige Romandie-Gesamtsieger wurde 20 km vor Schluss vom Feld abgehängt und gab wenig später auf.

Hohes Tempo

Auf dem restlichen Weg nach Zinal blieben Angriffe auf Klöden aus. Der Gewinner des Zeitfahrens vom Freitag schlug ein so hohes Tempo an, dass die Konkurrenten keine Kraft mehr zu einem Angriff fanden.

Auch der zweifache Vuelta-Sieger Denis Mentschow, der wie Dekker der holländischen Sportgruppe Rabobank angehört, fand die Mittel zu einem Angriff auf den Gesamtersten nicht.

Starke Fluchtgruppe

Die Geschichte des Tagespensums mit über 3000 Höhenmetern wurde zu Beginn von einer zehn Fahrer starken Fluchtgruppe geschrieben, der auch die drei Schweizer Steve Zampieri, Hubert Schwab und Michael Albasini angehörten.

16 km vor dem Ziel setzte sich an der Spitze der 26-jährige Neoprofi Fabricio De Bonis ab. Der Italiener wartete mit einer bemerkenswerten Nummer auf. Im Final wurde er zuerst vom Spanier Manuel Berltran eingeholt. In diesem Moment habe er nicht mehr an den Sieg geglaubt, erklärte De Bonis später.

Beltran fiel wieder zurück, doch dafür erhielt De Bonis Gesellschaft des Franzosen John Gadret, und 300 m vor dem Ziel musste der Italiener erneut befürchten, geschlagen zu werden. Doch De Bonis gab nicht klein bei und spurtete mit letzter Vehemenz zum ersten Profisieg seiner Karriere.

Die Tour de Romandie geht am Sonntag mit der 5. Etappe von Le Bouveret nach Lausanne über 154 km zu Ende. Nach dem Start haben die Fahrer den Col de Mosses und in der Schlussphase Steigungen um das Etappenziel Lausanne zu bezwingen.

Resultate:
1. Francesco De Bonis (It) 3:28:07. 2. John Gadret (Fr) 0:03. 3. Manuel Beltran (Sp) 0:05. 4. Sandy Casar (Fr) 0:07. 5. Roman Kreuziger (Tsch). 6. Andreas Klöden (De), beide gleiche Zeit.

Gesamtklassement:
1. Andreas Klöden (De). 2. Roman Kreuziger (Tsch) 0:35. 3. Marco Pinotti (It) 0:43.

(rr/Si)