Andreas Küttel: «Unglaublich, dass ich zuoberst bin!»

publiziert: Freitag, 27. Feb 2009 / 20:56 Uhr / aktualisiert: Samstag, 28. Feb 2009 / 09:13 Uhr

Was lange währt, wird endlich gut. Dieses Sprichtwort gilt wohl auch für Andreas Küttel, der über Jahre hinweg zu den konstanten Springern im Weltcup-Zirkus zählte und nun endlich mit dem Gewinn des WM-Titels für seine Ausdauer belohnt wurde. Es sei unglaublich, an der WM zuoberst auf dem Podest zu stehen, meinte Küttel nach seinem Triumph.

Andreas Küttel: «Unglaublich, dass ich zuoberst bin!»
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Eine gute Nase zum Ausgang des Wettkampfes hatte Simon Ammann, Küttels Freund und Gegner zugleich. Der Toggenburger hatte Küttel auf die Schultern geklopft und ihn mit den Worten aufgemuntert: «Geh und hol Dir Deine Medaille!» Was der Einsiedler mit dem bestmöglichen Ergebnis in die Tat umsetzte.

Wie stufen Sie ihren Weltmeister-Flug ein?

Küttel: Schon bei der Landung wusste ich, dass dieser Flug sehr viel wert war. Ich kam mit Höhe vom Tisch und hatte ein gutes Fluggefühl. Mein Sprung passte genau zu diesen Verhältnissen. Natürlich gab es zwei, drei minime Fehler, die ich mir merkte, weil ich sie bei meinem zweiten Einsatz im Final verbessern wollte.

Dann kam es zum Neuansetzung und schliesslich Abbruch des Finals.

Küttel: Ich bereitete mich normal auf den Final vor. In unserer Kabine fand ich meine gewohnte Umgebung mit unseren Leuten vor. Wir bilden ein ausgezeichnetes Team. Danach ging ich ein wenig in den Wald hinaus, um abzuschalten und um mich neu zu konzentrieren. Nach dem ersten Sprung verspürte ich eine grosse Euphorie. Vor dem Final war ich sehr ruhig und fokussiert. Ich denke, der Abbruch des Finals geht in Ordnung. Der viertplatzierte Gregor Schlierenzauer ist von mir nur durch anderthalb Meter getrennt. Wir drei Athleten auf dem Podium zeigten unsere besten Sprünge. Vor diesem Wettkampf gab es viele Kandidaten für das Podium. Zu ihnen gehörte auch ich.

Was bedeutet ihnen dieser WM-Titel?

Küttel: Ich habe mir schon lange vor dieser WM die Frage gestellt, was es mir wohl bedeuten würde, zuoberst auf dem Podest zu stehen. In diesem Winter gibt es in unserer Sportart nur zwei Goldmedaillengewinner. Der eine heisst Wolfgang Loitzl, der andere bin ich. Eigentlich ist es unglaublich, dass ich wirklich zuoberst auf dem Podest stehe. Wir hatten im Sommer gut gearbeitet. Im Winter ging die Vision dann allerdings für eine gewisse Zeit etwas verloren. Es lief nicht immer so, wie ich es mir erhofft hatte. Immer, wenn ich in der Vergangenheit eine Medaille wollte, klappte es nicht...

Kann man Sie als Weltmeister mit knapp 30 Jahren als Spätzünder bezeichnen?

Küttel: Eigentlich war ich eher ein Frühzünder, denn ich kam schon mit 16 Jahren in den Weltcup. Wegen verschiedenen Faktoren hat es bei mir halt eine Weile gedauert, bis sich der grosse Triumph einstellte. Vom Material her beispielsweise lagen wir über Jahre hinweg hinter der Konkurrenz zurück. Seit Salt Lake City wissen wir, dass wir in allen Belangen zur Weltspitze gehören.

Nach dem Wettkampf auf der Normalschanze reiste Simon Ammann nach Hause, Sie blieben in Liberec. Wie haben Sie diese Zeit verbracht?

Küttel: Meine Eltern und meine Freundin waren hier. Wir haben die Langläufer und die Kombinierer angefeuert sowie einen Ausflug nach Prag gemacht. Es gelang mir dennoch, mich wieder auf diesen Wettkampf zu konzentrieren.

(Von Toni Nötzli /Si)

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