Andreas Küttel verpasst Olympia-Medaille

Küttel lag vor dem Final an vierter Stelle, fiel nach einem Sprung auf 101 m (zwei Meter weniger weit als im 1. Durchgang) aber noch in den 5. Rang zurück. Damit holte der zweifache Saisonsieger im Weltcup wie schon 2002 (Sechster auf der Grossschanze) ein olympisches Diplom. «Das ist ein super Resultat, aber an den Olympischen Spielen zählt es nichts», sagte Küttel.

Neben Küttel überzeugte auch Olympia-Rookie Michael Möllinger. Der deutsch-schweizerische Doppelbürger klassierte sich mit Sprüngen auf 100,5 und 98,5 m im 13. Rang und bewies, wozu er mit seiner kräftigen Statur auf der kleinen Schanze im Stande ist. Dass heutzutage nur noch an Grossanlässen auf Normalschanzen gesprungen wird, ist sicher nicht in Möllingers Sinn.

Bittere Niederlage für Ammann

Im Fall von Simon Ammann könnten die Gegensätze zwischen Salt Lake City 2002 und Torino 2006 nicht grösser sein. Vier Jahre nach dem doppelten Olympiasieg musste der «Gold-Simi» von einst eine seiner bittersten Niederlagen einstecken.

92,5 m, Rang 38, Qualifikation für den Final der besten 30 verpasst -- so lautete das brutale Verdikt. Ammann war anzusehen, dass der Trainingssturz am Freitag Spuren hinterlassen hatte. Die psychischen Folgen schienen deutlich gravierender als die physischen.

Der erste Auftritt von Guido Landert im olympischen Rampenlicht endete ebenfalls mit einer Enttäuschung. Die Nummer 4 im Swiss-Ski- Team wurde nach einem Hüpfer auf 89,5 m nur 48. Immerhin vermochte Landert Weltmeister Rok Benkovic (Sln) noch um zwei Meter zu distanzieren.

Olympia-Gold für Norwegen

Lars Bystöl, ein guter Kumpel von Küttel, gewann als erster Norweger seit Espen Bredesen 1994 Olympia-Gold im Skispringen. Der 27-jährige Norweger hatte erst am 4. Januar in Innsbruck im Rahmen der Vierschanzentournee seinen ersten Weltcupsieg errungen.

Er galt lange als Sorgenkind von Erfolgstrainer Mika Kojonkoski. Der Finne schloss Bystöl wegen Alkoholeskapaden zwischenzeitlich aus der Mannschaft aus.

Der vierfache Skiflug-Weltmeiser Roar Ljökelsöy gewann hinter Matti Hautamäki Bronze und komplettierte damit den Triumph der Norweger. Für Bystöl war es wie für Ljökelsöy die erste Olympia-Medaille. Mitte Januar waren die beiden am Kulm gemeinsam Team-Weltmeister im Skifliegen geworden.

Keine Medaille für Ahonen

Der grosse Geschlagene hiess wieder einmal an Olympischen Spielen Janne Ahonen. Nach 4. Rängen in Nagano und Salt Lake City wurde der vierfache Sieger der Vierschanzentournee in Pragelato hinter Küttel Sechster.

Damit wartet Ahonen weiter auf seine erste olympische Einzel-Medaille. Im 1. Durchgang hatte Dimitri Wassiljew von Aufwind profitiert und die Führung an sich gerissen. Im Final fiel der Russe auf den 10. Platz zurück.

(bert/Si)