Neue Ausrichtung des Bundesamtes für Flüchtlinge

Anerkennung von Flüchtlingen nach der Schutztheorie

publiziert: Samstag, 19. Mai 2001 / 09:23 Uhr / aktualisiert: Samstag, 19. Mai 2001 / 12:46 Uhr

Bern - Das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) erwägt bei der Flüchtlingsanerkennung eine Praxisänderung: Die Anerkennung soll davon abhängen, ob eine Person effektiv Schutz braucht, unabhängig davon, ob ein Staat oder staatliche Organe Anlass für die Flucht sind.

Die Schweiz soll Schutz bieten jenen die Schutz bedürfen.
Die Schweiz soll Schutz bieten jenen die Schutz bedürfen.
Die Genfer Flüchtlingskonvention lässt beim Flüchtlingsbegriff grundsätzlich zwei verschiedene theoretische Interpretationen zu, wie Urs Hadorn, stellvertretender Direktor des BFF, in einem Interview in der Samstagausgabe der «Aargauer Zeitung» sagt.

Schutztheorie auch ein UNHCR-Anliegen

Bei der Zurechenbarkeitstheorie ist der Täter - der Staat oder staatliche Organe - für die Anerkennung ausschlaggebend. Bei der Schutztheorie ist massgebend, ob der Schutzsuchende effektiv Schutz braucht. Wie Hadorn erklärt, erwägt die Schweiz, sich wie die meisten Asylländer auf die Schutztheorie auszurichten.

Die Schweiz stehe in dieser Frage unter einem gewissen Druck, sagt Hadorn. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Asylstaaten habe die Schweiz bisher an der Zurechenbarkeitstheorie festgehalten. Die Schutztheorie sei auch ein Anliegen des UNO- Hochkommissariats für Flüchtlinge.

Ein Wechsel könnte laut Hadorn ohne Gesetzesänderung oder Verordnung erfolgen, da im Asylgesetz nicht festgelegt sei, wer der Verfolger sein müsse.

Nicht mehr Asylgesuche zu erwarten

Derzeit werde geprüft, was für Auswirkungen eine Praxisänderung hätte. Insbesondere gehe es darum abzuklären, ob die Übernahme der Schutztheorie die Attraktivität eines Landes als Asylland erhöhe. Er sei jedoch überzeugt, dass mit einer Praxisänderung nicht mehr Asylgesuche zu erwarten seien als heute schon, sagte Hadorn weiter.

(bb/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten