Angehörige gedenken der 155 Toten der Kaprun-Katastrophe

publiziert: Montag, 11. Nov 2002 / 12:50 Uhr

Salzburg - In aller Stille und unter Ausschluss der Öffentlichkeit haben etwa 200 Angehörige und Freunde der Opfer der Gletscherbahn-Katastrophe von Kaprun gedacht.

Vor zwei Jahren starben in den Morgenstunden des 11. November 155 Menschen, als ein Wagen der Stollenbahn auf das Kitzsteinhorn in Flammen aufging. Es war ein sehr besinnliches, würdevolles und ruhiges Andenken, beschrieb eine Teilnehmerin den Ablauf der Feier.

An der Gedenkstätte für die Opfer wurde ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten, während im Ort die Kirchenglocken läuteten. Die Kapruner Gletscherbahnen stellten für rund eine Viertel Stunde den Betrieb ein.

An Stelle der Seilbahn durch den Berg bringen heute überirdische Bahnen die Skifahrer und Snowboarder in das Gletscher-Skigebiet auf etwa 3000 Metern Höhe.

Als wahrscheinlichste Brandursache gilt ausgelaufenes Hydrauliköl, das sich an einem vorschriftswidrig eingebauten Heizlüfter entzündete. Die Verschuldensfrage versucht seit Monaten ein Gericht in Salzburg zu klären.

Angeklagt sind 16 Mitarbeiter der Bahnbetreiber, von Herstellerfirmen und der Behörden, denen die Staatsanwaltschaft Fahrlässigkeit vorwirft. Das Urteil wird nach mehreren Verzögerungen erst im nächsten Jahr erwartet.

(bert/sda)

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