Angehört: Budos Band - «Burnt Offering»
publiziert: Montag, 3. Nov 2014 / 22:02 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 4. Nov 2014 / 00:01 Uhr

Als es an der Zeit war, einen Titel für ihr neues Album zu finden, lag eine Entscheidung auf der Hand: «Das hier ist nicht The Budos Band IV», sagte Drummer Brian Profilio. «Es ist nicht einfach das gleiche nochmal.» Auf der Suche nach Quellen der Inspiration, egal, wie nah oder fern, war die Budos Band 2010, nach der Veröffentlichung von The Budos Band III, zu einer experimentellen Reise aufgebrochen.

Unter Einsatz schwerer Dosen von Kontinent-umspannendem Psychedelic Rock, beschwört die Budos Band das Okkulte herauf und bezirzt das Übernatürliche. Daher der Titel des neuen, vierten Albums der Band: Burnt Offering. «Wir haben uns bewusst für einen neuen Sound entschieden», erklärt Bariton-Saxofonist Jared Tankel. Die hardrockende, psychedelische Seite, die die Gruppe bereits auf The Budos Band III an den Tag legte, entfaltet in neuen Songs wie «Aphasia», «Trouble in the Sticks» und speziell dem Titeltrack «Burnt Offering» seine volle Power.

«Eines Abend, bei der Bandprobe, haben wir mit einem alten Binson Echorec herumgespielt, und dabei kam dieser Loop heraus», erinnert sich Bassist Dan Foder. Die dröhnende Fuzz-Gitarre gleicht einer Beschwörung der Götter der Unterwelt: «Sie sägt, sie dröhnt, der Sound ist roh und das psychedelische Element ist noch etwas mehr in Vordergrund gerückt», fügt Profilio hinzu. «Tomahawk», verwebt schwere verzerrte Gitarren-Riffs mit klaren, druckvollen Bläsersätzen und zischenden Drums, während «Into The Fog» von einem gespenstischen, feierlichen Vibe erfüllt ist.

Die Budos Band verarbeitet Einflüsse von Fela Kuti, über Dyke und The Blazers bis hin zu Black Sabbath und filtert sie durch ihre eigene, sich stetig weiterentwickelnde Ästhetik. Während der Arbeit an Burnt Offering komponierten sie über zwei Dutzend Songs, nahmen fünfzehn davon auf und destillierten die Essenz des Albums dann auf zehn Stücke runter. Wenn es einer neuen Nummer nicht gelang, die ungezügelte Energie ihrer Live-Shows zu transportieren, wenn sie allzu vertrautes Terrain beackerte oder die Einflüsse zu offensichtlich waren, flog sie raus.
Burnt Offering unterscheidet sich von früheren Budos-Platten noch auf andere, signifikante Art: Es ist ihr erstes Album ohne externen Produzenten. «Wir waren was den Sound betrifft ganz woanders angekommen und mussten das selbst zu Ende bringen», sagt Tankel. Daptone-Mastermind Gabriel Roth, der neben Gründungsmitglied und Gitarrist Tommy Brenneck ihre ersten drei Alben produziert hat, loben sie noch immer in den höchsten Tönen, aber zu diesem Zeitpunkt getrennt Wege zu gehen, war einfach schlüssig. «Wir wollten uns nicht erklären müssen, ob wir auf einen bestimmten Sound oder Vibe aus waren.»

Seit dem Demo, aufgrund dessen sie von Daptone unter Vertrag genommen wurden als Tommy Brenneck achtzehn Jahre alt war, sind sie zu mehr als einer Band zusammengewachsen - sie sind zu einer verschworenen Gemeinschaft geworden. «Diese Band ist eine Familie», sagt Brenneck. «Kerle, die seit Ewigkeiten Musik zusammen machen und Freundschaften, die komplett parallel zur Musik bestehen.» Immer noch proben sie gewissenhaft beinahe wöchentlich, selbst wenn zu manchen dieser Proben genauso ausgiebiges Trinken, Quatschen und Musikhören wie tatsächliches spielen gehört.

Die Intensität der elektrisierenden Shows der Budos Band auf Vinyl einzufangen, die Grooves vor Begeisterung zum schwingen zu bringen,war eine der grössten Herausforderungen während der Produktion von Burnt Offering. «Wir haben live auf Band aufgenommen, mit nur minimalen Effekten», berichtet Brenneck. Kein Netz und doppelter Boden also.

Die Budos sind weit gereist und weit gekommen - sie haben auf vier Kontinenten gespielt - seit den Anfängen der Band. Eine gefühlte Lebenszeit an Welt-Tourneen und wöchentlichen Bandproben floss in die Entstehung von Burnt Offering mit ein ... und die Reise ist noch lange nicht vorbei. So lange es neues Publikum zu begeistern und musikalisches Neuland zu erforschen gilt, wird sie nichts stoppen. «Wir haben unsere Mission noch längst nicht erfüllt», erklärt Profilio. «Wir sind immer noch hungrig.»

(fest/sda)

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