Zu dem Zeitpunkt an dem Jackson and his Computerband aus der noch dampfenden Disco-Asche der 'French Touch'-Szene um Alex Gopher, Daft Punk und Phoenix aufstiegen, war Paris und der Rest der Welt gerade dabei sich zu verändern. Langsam und systematisch infiltrierten ganze Spielarten von Dance-Musiken aus den Lagerhallen-Raves heraus in den globalen Mainstream. Als 2005 Jackson Fourgeaud sein Debut «Smash» veröffentlichte, befand er sich an der Speerspitze dieser Entwicklung.

Den gefilterten Funk seiner Pariser Vorgänger zerschredderte er, um aus den Überresten ein Gemisch aus orchestralem Bombast, Hochgeschwindigkeits-Techno und gothischem HipHop anzurühren. Damit brachte Jackson and his Computerband eine Anmutung von Barock des 21ten Jahrhunderts in den Rave. Und danach war alles (weitgehend) ruhig.

Bald hallten die verzerrten Party-Stücke der Ed Banger-Crew durch die Boulevards von Paris. Aus Phoenix wurden eine der Pop-Bands der Dekade. Und der mit Anabolika vollgepumpte Cousin von Dubstep eroberte gerade Amerika, als Daft Punks Roboter-Silhouetten wieder einmal auftauchten. Der verwegene, sinfonische Futurismus von Jacksons Musik hatte in all diesen Ereignissen seine Spuren hinterlassen, aber Jackson selbst zog es vor sich in die Eingeweide von Paris zu verkriechen und das Rampenlicht zu scheuen, um im Dunkeln an einem neuen Meisterwerk zu arbeiten - bis jetzt.

Der Meister kehrt zurück. Und er führt eine romantisch glühende Elektro-Orgie mit sich, die die Welt noch nicht gehört hat: «Glow». Dieses schizophrene, sexuell aufgeladene, psychotrope Werk kann nur dem Kopf einer Person entsprungen sein - einem Menschen, der seine Pubertät im Bann des Hardcore-Techno verbracht hat, sich ein Leben lang dem klassischen Pop und dem unklassifizierbaren Funk eines anderen ('purple') Maestro, nämlich Prince, gewidmet hat.

Wie Jackson selbst sagt: «Ich kann nichts zu der Platte sagen. Ich habe nur die Teile drin gelassen, die zustande kamen, wenn ich den Überblick verlor. Ich mag die emotionale Bandbreite. Aber ich frage mich immer noch warum ich die Platte so gemacht habe, wie ich sie gemacht habe.»

Das Album wird mit einer brandneuen Live-Umsetzung aufgeführt werden. «Die Live-Show wird von permanenter Veränderung und der Verschmelzung mit dem Publikum in Echtzeit bestimmt werden. Handgemacht und manuell gespielt ist meine Computerband jetzt eine echte Band. So kann ich meine Musik ohne Bildschirm machen, stattdessen gibt es einen riesigen Monitor, der auf das Publikum gerichtet ist und ihnen geometrisches Feedback gibt. Schweiss und Stahl für eine blitzende Raserei.»

(fest/news.ch mit Agenturen)