Angehört: Universal Daughters - «Why hast Thou forsaken me?»
publiziert: Dienstag, 25. Feb 2014 / 15:55 Uhr

Mit «Why hast Thou forsaken me?» hat ein loses Musiker-Kollektiv um Marco Fasolo (Jennifer Gentle) ein Charity-Album aufgenommen, das Coversongs aus den Jahren 1920-1970 vereint und sich dabei kein bisschen anbiedern will: Mit dabei sind mehr als ein Dutzend hochkarätige Gäste, unter anderem Jarvis Cocker, Mark Arm von Mudhoney, Alan Vega von Suicide, Gavin Friday, Ed Harcourt und Mick Collins (The Dirtbombs).

Sich selbst beschreiben Universal Daughters als eine «gewissermassen fiktionale Band», dabei sind ihre Songs alles andere als fiktional, ihr Anliegen sowieso ? schliesslich handelt es sich um ein Charity-Album für schwerkranke Kinder - und die Liste der Beteiligten und Albumgäste klingt zwar zu gut, um wahr zu sein - doch auch sie ist keinesfalls erlogen.

«Why hast Thou forsaken me?» ist ein Album, das ganz unterschiedliche Musiker und Songs aus verschiedensten Zeiten zusammenbringt, um eine wichtige Message zu transportieren und dabei einer guten Sache zu dienen: «Unsere Idee lautete schlichtweg, ein Charity-Album zu machen, das ausnahmsweise mal nicht vollkommen belanglos ist.» Es sollte ein ehrliches, mitunter trauriges und komplexes Coversong-Album werden, das sich mit dem Leben selbst befasst - und dessen Erlös der italienischen Città della Speranza zugute kommen soll, einer gemeinnützigen Institution, die schwerkranken Kindern hilft. Ein doppelt interessanter Ansatz, der neben etlichen anderen auch Jarvis Cocker, Mark Arm von Mudhoney, Alan Vega von Suicide, Gavin Friday, Ed Harcourt oder Mick Collins (The Dirtbombs) im Handumdrehen zusagen liess.

Wer also sind Universal Daughters? Im Kern wären das Alessandro «Asso» Stefana, sonst Gitarrist von Mike Patton, Maurizio Boldrin, der Schlagzeuger von Mamuthones, der französische Multiinstrumentalist und Co-Produzent Jean Charles Carbone sowie verschiedene Mitglieder der Band Verdena (eine der bekanntesten Rockbands Italiens), die unter der Regie von Producer und Mastermind Marco Fasolo, dem Sänger und Kopf der Band Jennifer Gentle (die erste Band aus Italien auf Sub Pop!), mit diversen Gästen im Studio gearbeitet haben. «Die Idee zu diesem Album kam uns während einer extrem schwierigen Phase mit vielen familiären Problemen. Irgendwann erkannten wir diese ruhige Kraft, die in der Musik steckt: Es ging uns um einfache Worte, um einfache Songs, die einem aber sofort ins Bewusstsein rufen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.» Nachdem Fasolo & Co. ein paar ihrer Lieblingssongs ausgewählt hatten, streckten sie die Fühler nach Amerika und England aus, um ihre Lieblingssänger für die Aufnahmen zu gewinnen. «Und wir waren vollkommen überrascht: Fast alle haben sofort zugesagt!»

Die so entstandenen Coverversionen von (mehr oder weniger) obskuren Songs vergangener Dekaden, grösstenteils Stücken aus dem anglo-amerikanischen Raum, decken alles von Gospel bis Synthesizer-Wahnsinn ab, von Country- über Blues-, Psychedelia- und Popsongs der Jahrzehnte 1920-1970, wobei die Originale von so unterschiedlichen Musikern wie den Bee Gees oder Bowie stammen, die hier zugleich auf Screamin? Jay Hawkins oder Howlin? Wolf treffen. Zu den beteiligten Albumgästen, ein ähnlich bunter Haufen, zählen Sänger wie Jarvis Cocker, Gavin Friday, Chris Robinson (The Black Crowes), Alan Vega (Suicide), die Soul-Legende Jerry «Swamp Dogg» Williams, Lisa Germano, Baby Dee, Steve Wynn (Dream Syndicate), Mick Collins (The Dirtbombs), Stan Ridgway (Wall of Voodoo), Ed Harcourt, Carla Bozulich und Mark Arm von Mudhoney.

Die Maxime von Universal Daughters lautete dabei, so ehrlich und schlicht wie möglich an die Sache heranzugehen: «Wir wollten keinen Firlefanz, keine Schnörkel, keine Selbstbeweihräucherung. Es sollte alles ganz direkt, ganz unbehandelt und ungeschönt klingen und das Leben zelebrieren - und zwar auch mit allen seinen Schattenseiten.» Die Arrangements von Fasolo liefern dazu die nötigen Überraschungsmomente (z.B. vollkommen verrückt klingende Sopranstimmen oder einen geisterhaft anmutenden Kinderchor), wobei das Album trotz der vielen Beteiligten in sich doch wie ein Ganzes, wie eine Einheit klingt.

Dass diese «Band», die Universal Daughters - fiktional oder nicht - in dieser Besetzung, mit allen Gästen also, jemals wieder zusammenkommen wird, ist wohl eher unwahrscheinlich. Fest steht jedoch, dass ihre ehrlichen, ungeschminkten Coversongs sehr viel zu sagen haben über das Leben, dem sie als Charity-Projekt andernorts (nämlich dort, wo es nötig ist) unter die Arme greifen.

(fest/news.ch mit Agenturen)

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