Angestellter am Pariser Flughafen unter Terrorverdacht verhaftet

publiziert: Montag, 30. Dez 2002 / 15:42 Uhr / aktualisiert: Montag, 30. Dez 2002 / 16:41 Uhr

Paris - Der französische Grenzschutz hat am Flughafen Charles de Gaulle einen Angestellten unter Terrorverdacht festgenommen. Der gebürtige Algerier hatte in seinem Auto eine einsatzbereite Bombe sowie eine Maschinenpistole versteckt.

Der Verhaftete hätte eine Bombe oder eine Waffe in ein Flugzeug schmuggeln können.
Der Verhaftete hätte eine Bombe oder eine Waffe in ein Flugzeug schmuggeln können.
Die Grenzbeamten nahmen den Kofferträger bereits am Samstagabend in Paris fest, wie die Polizei mitteilte. Ein Passant war auf ihn und seine verdächtige Auto-Ladung aufmerksam geworden.

Der 27-Jährige verweigerte jede Aussage. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass er einen Anschlag verüben wollte. Er arbeitete in der Gepäckabteilung des wichtigsten Pariser Flughafens und hatte Zugang zu Sperrbereichen in der Nähe der Flugzeuge sowie zum Gepäck der Passagiere.

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung im nordöstlichen Pariser Vorort Bondy nahmen die Ermittler auch seinen Vater, zwei Brüder und einen weiteren Verdächtigen fest. Alle fünf Männer befinden sich nach Polizeiangaben in Gewahrsam, wo sie von Anti-Terror-Spezialisten verhört werden.

Im Wagen des Flughafenangestellten befanden sich insgesamt fünf Packungen Plastiksprengstoff, zwei Zünder, eine Pistole und eine Maschinenpistole. Der 27-Jährige war dem französischen Geheimdienst unbekannt. Allerdings war er vor Jahren einmal wegen Sachbeschädigung aufgefallen.

Die Ermittler erklärten es gebe bisher keine Hinweise auf ein mögliches Anschlagsziel. Auch wurde nicht völlig ausgeschlossen, dass es sich um Waffenschmuggel handelte.

Seit Mitte Dezember nahmen die Fahnder in Frankreich acht Islamisten fest, die im Verdacht stehen, Verbindungen zum El-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden zu haben. Einige von ihnen sollen einen Anschlag auf die russische Botschaft in Paris geplant haben.

(fest/sda)

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