Ankunft von al-Sistani von blutigen Anschlägen überschattet

publiziert: Donnerstag, 26. Aug 2004 / 19:50 Uhr

Nadschaf - Die Ankunft des schiitischen Grossajatollahs Ali Sistani in Nadschaf hat grosse Hoffnungen auf ein Ende der Kämpfe geweckt. Mit dem Eintreffen Sistanis begann eine 24-stündige Waffenruhe. Zuvor waren Dutzende von Menschen getötet worden.

Ajatollah Ali al-Sistani traf am Mittag mit zehntausenden Anhängern in Nadschaf ein.
Ajatollah Ali al-Sistani traf am Mittag mit zehntausenden Anhängern in Nadschaf ein.
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Sistani war am Morgen begleitet von tausenden Anhängern in der 400 Kilometer weiter südlich gelegenen Stadt Basra zu seiner Fahrt nach Nadschaf gestartet. Polizei, irakische Nationalgarde und zwei britische Helikopter sicherten den Konvoi.

Kurz nach seinem Eintreffen in der Pilgerstadt Nadschaf nahm der 73-jährige Sistani an einem geheimen Ort Verhandlungen mit Vertretern des radikalen Predigers Muktada el Sadr auf.

Die US-Armee setzte am Nachmittag ihre militärische Offensive in Nadschaf vorerst aus. Damit sollen die Gespräche zwischen Sistani und El Sadr nicht behindert werden, sagte ein Armeesprecher. Iraks Präsident Ijad Allawi hatte zuvor bereits einen 24-stündigen Waffenstillstand angekündigt.

Friedensbemühungen

Sistani will El Sadrs Anhänger dem Vernehmen nach zu einem Abzug aus der Moschee bewegen. Ausserdem sollen sie künftig nicht mehr bewaffnet auf den Strassen von Kufa und Nadschaf erscheinen dürfen. Die ausländischen Truppen sollen aus Nadschaf abziehen und die irakische Polizei soll für Sicherheit sorgen.

Eine ähnliche Regelung hatten vor einigen Monaten bereits die Einwohner von Kerbela durchgesetzt. El Sadr habe alle Bedingungen Sistanis akzeptiert, sagte El Sadrs Sprecher, Ahmed el Schibani.

Die Friedensbemühungen Sistanis wurden überschattet von einer neuen Welle der Gewalt. Kurz vor dem Eintreffen des Grossajatollah in der Pilgerstadt explodierten in der Moschee der benachbarten Stadt Kufa zwei Granaten inmitten hunderter schiitischer Gläubiger. Ferner wurden zwei Märsche von Anhängern El Sadrs von irakischen Sicherheitskräften beschossen.

74 Tote

Insgesamt wurden bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Kufa und auf dem Weg nach Nadschaf nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Bagdad 74 Menschen getötet und 376 verletzt. Das US-Militär und der Gouverneur von Nadschaf wiesen jegliche Verantwortung für die Zwischenfälle zurück.

(bert/sda)

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