Annan äusserst beunruhigt über Kämpfe in Irak

Der UNO-Generalsekretär rief dazu auf, alles zu unternehmen, um einen Waffenstillstand und eine friedliche Lösung der Krise in der heiligen Schiitenstadt Nadschaf zu finden, wo in den vergangenen Tagen nach US-Schätzungen über 300 Menschen getötet wurden. Nach Spitalangaben in Nadschaf starben 87 Iraker; 275 wurden verletzt.

Gewalt müsse das letzte Mittel sein, betonte Annan. Die UNO seien bereit, in der aktuellen Krise zu vermitteln, falls dies helfen könnte, sagte der Sprecher.

Begrenzte Amnestie für Mitwisser

Das jüngste Amnestieangebot des irakischen Ministerpräsidenten Ijad Allawi bezeichnete der Sprecher als Schritt in die richtige Richtung. Allawi hatte Mitwissern und Helfern von Terroristen am Samstag eine begrenzte Amnestie angeboten.

Straffrei sollen demnach Mitglieder der früheren Regierung von Saddam Hussein ausgehen sowie Iraker, die im Besitz von leichten Waffen und Sprengstoff sind sowie Mitwisser und Helfer von Aufständischen.

Auch in der Stadt Amara im Süden Iraks wurde gekämpft: Bei einem Angriff auf die Polizei starben 4 Iraker, darunter 2 Zivilisten. 24 Menschen wurden nach Angaben von Polizei und Ärzten verletzt. Nach dem zweistündigen Gefecht rückten britische Soldaten in die Stadt ein.

NATO-Team in Bagdad eingetroffen

In Bagdad kam am Samstag ein erstes Vorausteam der NATO an. Vier Vertreter der Allianz seien von Neapel aus nach Bagdad gereist, teilte die NATO mit.

Die übrigen etwa 40 Teilnehmer der Mission aus verschiednen NATO-Ländern unter der Führung des niederländischen Generalmajors Carel Hilderink würden voraussichtlich kommende Woche aufbrechen, hiess es. Die NATO will auf Bitten Bagdads Irak bei der Ausbildung von Sicherheitskräften unterstützen. Die Mission ist umstritten.

(rp/sda)