«Anschlag» auf russischen Zug - Weitere Detonation

publiziert: Samstag, 28. Nov 2009 / 08:38 Uhr / aktualisiert: Samstag, 28. Nov 2009 / 21:53 Uhr

Moskau - Das schwere Zugunglück im Nordwesten Russlands mit bis zu 39 Toten geht nach Einschätzung der Ermittler auf einen Anschlag mit Sprengstoff zurück. Das meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft.

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Der voll besetzte Newski Express war am Freitagabend zwischen Moskau und St. Petersburg unterwegs, als er nach Angaben des Inlandgeheimdienstes FSB durch die Explosion eines Sprengssatzes zum Entgleisen gebracht wurde.

Der selbst gebaute Sprengkörper habe eine Wucht von sieben Kilogramm TNT gehabt. Weitere Details nannte FSB-Chef Alexander Bortnikow bei einem Treffen mit Präsident Dmitri Medwedew nicht.

Der Ermittlungsausschuss der Generalstaatsanwaltschaft erklärte, am Tatort in der Nähe der Ortschaft Uglowka seien «Teile eines Sprengsatzes gefunden und entfernt» worden. Nahe der Gleise am Tatort wurde laut Interfax auch ein Krater mit einem Meter Durchmesser entdeckt.

Augenzeugen hätten kurz vor dem Entgleisen der Waggons einen Knall gehört. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitierte eine andere Quelle, wonach möglicherweise ein Sprengsatz unter einem der Waggons angebracht war.

TASS: Mindestens 39 Tote

Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums entgleisten vier der insgesamt 14 Waggons des mit fast 660 Passagieren besetzten Newski Express. Er ist der schnellste Zug zwischen den beiden russischen Grossstädten. Ausser von Pendlern wird der Zug auch von Touristen genutzt.

Die Nachrichtenagentur ITAR-TASS meldete unter Berufung auf die Behörden, insgesamt seien 39 Menschen ums Leben gekommen; andere Quellen nannten die Zahl von mindestens 25 Todesopfern. Gesundheitsministerin Tatjana Golikowa sagte, 95 Menschen seien verletzt ins Spital eingeliefert worden. Fast 20 Passagiere würden noch vermisst, sagte ein Sprecher des Krisenstabs in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax.

Bei Rettungsarbeiten am Unglücksort detonierte ein weiterer Sprengsatz. Niemand sei verletzt worden, sagte Bahnchef Wladimir Jakunin nach Angaben der Agentur Interfax. Der Sprengkörper sei aus ungeklärten Gründen nicht vollständig explodiert. Die Bergungsarbeiten könnten fortgesetzt werden.

Bekennerschreiben angezweifelt

Bereits im August 2007 war der Newski Express in der Region Ziel eines Anschlags gewesen. Dabei waren rund 60 Menschen verletzt worden. Wer damals für den Anschlag verantwortlich war, blieb ungeklärt.

Auch diesmal rätseln die Russinnen und Russen, wer hinter dem Anschlag steckt. Im Internet tauchte ein Bekennerschreiben einer rechtsradikalen Gruppe auf. Die Ermittler äusserten jedoch Zweifel an der Echtheit.

(ht/sda)

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