Anschlag vor dänischer Botschaft in Pakistan

Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte aber, es habe in den vergangenen Monaten Hinweise auf einen möglichen Angriff auf die dänische Botschaft wegen der umstrittenen Mohammed-Karikaturen gegeben. Die im Herbst 2005 und erneut im vergangenen Februar in dänischen Medien veröffentlichten Karikaturen des Propheten hatten in Pakistan zu heftigen Protesten geführt.

Der Selbstmordattentäter sprengte sich in einem Auto an der Botschaftsmauer in die Luft, wie ein Vertreter der Sicherheitskräfte mitteilte. Die Explosion hinterliess einen tiefen Krater vor der Botschaft, das Gebäude selbst sowie das Büro einer benachbarten Hilfsorganisation wurden beschädigt. Dutzende Autos wurden durch die Wucht der Explosion zerstört, mehrere brannten.

Nach Angaben des dänischen Aussenministers Per Stig Moeller war unter den Toten ein bei der Botschaft angestellter Pakistaner, der für die Gebäudereinigung zuständig war. Die vier dänischen Staatsangehörigen in der Botschaft, darunter der Geschäftsträger, blieben demnach unverletzt.

Reiseempfehlungen für Pakistan geändert

Das dänische Aussenministerium habe seine Reiseempfehlungen für Pakistan geändert und warne nun vor jeglichen Reisen nach Pakistan. Zuvor war lediglich von nicht dringend erforderlichen Reisen in das Land abgeraten worden.

US-Präsident George W. Bush verurteilte den Selbstmordanschlag auf die dänische Botschaft. «Wir verurteilen den terroristischen Angriff, es gibt keine Rechtfertigung dafür», liess Bush durch seine Sprecherin Dana Perino in Washington erklären.

Zunächst bekannte sich niemand zur Tat. Ähnliche Anschläge in Pakistan haben in der Vergangenheit muslimische Extremisten verübt.

(smw/sda)