Anschlagswelle in Kolumbien fordert Dutzende Tote

publiziert: Donnerstag, 8. Aug 2002 / 02:55 Uhr

Bogotá - Terroranschläge haben die Amtseinführung des neuen kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe überschattet. Dutzende von Menschen kamen bei der tagelangen Gewaltoffensive der linken FARC-Rebellen um Leben.

Während der feierlichen Zeremonie zur Amtseinsetzung Uribes wurde die Hauptstadt Bogotá am Mittwochabend von einer Serie von Explosionen erschüttert. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben, 24 wurden verletzt.

Das Drama ereignete sich im Armenviertel El Cartucho, das sich in unmittelbarer Nähe von Parlament und Präsidentenpalast befindet. Die Sicherheitskräfte schlossen nicht aus, dass linke FARC-Rebellen die Bewohner des Slums bezahlt haben könnten, um Gasflaschenbomben und Granaten auf das Parlament abzuschiessen.

Dabei könnte es zu einem Unfall gekommen sein, der die Menschen das Leben kostete. Das völlig verwahrloste Viertel wird zurzeit abgerissen.

Drei Kinder sowie deren Mutter seien gestorben, als einer der Sprengkörper in ihrem nahe gelegenen Haus einschlug. Auch auf dem Parkplatz hinter dem Parlament schlugen Geschosse ein, die vier Menschen verletzten.

Uribe sagte bei der Amtseinsetzung vor den Abgeordneten und Senatoren, er plane eine Volksabstimmung über die Entsendung von Guerilla-Vertretern in das nationale Parlament. Die Massnahme solle dazu dienen, Frieden zu schaffen und den Bürgerkriegsparteien die Integration ins bürgerliche Leben zu erleichtern.

Das Volk solle auch entscheiden, ob das Zwei-Kammern-Parlament zu einem Gremium zusammengefasst werden solle, sagte der neue Präsident weiter.

(ms/sda)

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