Anti-Taliban-Geistlicher bei Anschlag getötet

Es handle sich um den prominenten moderaten Kleriker Maulana Sarfraz Naeemi, erklärte ein Behördenvertreter. Naeemi habe gerade das Freitagsgebet beendet, als ihm der jugendliche Attentäter in seinem Büro auflauerte. Mindestens zwei weitere Menschen seien ums Leben gekommen und elf verletzt worden.

Naeemi hatte die Taliban immer wieder öffentlich angegriffen und vor allem Selbstmordanschläge als «nicht mit dem Islam vereinbar» verurteilt. Gleichzeitig befürwortete er ausdrücklich die Ende April gestartete Grossoffensive des Militärs gegen die Aufständischen im Swat-Tal und den angrenzenden Distrikten.

In Nowshera im Nordwesten des Landes sprengte sich etwa zeitgleich ein Selbstmordattentäter in der Nähe einer Moschee in die Luft und riss mindestens vier Menschen mit in den Tod. Mehr als 20 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt. Die Moschee liegt in der Nähe eines Militärdepots und wird vor allem von Soldaten besucht.

Vor dem Hintergrund der seit Wochen laufenden Militäroffensive gegen die Taliban im Nordwesten des Landes haben die Angriffe der Aufständischen massiv zugenommen. Erst am Dienstag waren bei einem Anschlag auf ein Luxushotel in Peshawar 18 Menschen getötet worden.

Das Militär teilte unterdessen mit, bei neuen heftigen Gefechten in der Gebirgsregion seien mindestens 39 Aufständische getötet worden. Zudem seien zehn Soldaten ums Leben gekommen.

(smw/sda)