Anti-syrischer Parlamentarier bei Anschlag in Beirut getötet

publiziert: Mittwoch, 19. Sep 2007 / 17:41 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 19. Sep 2007 / 19:49 Uhr

Beirut - Sechs Tage vor der Präsidentenwahl ist im Libanon erneut ein Parlamentarier der anti-syrischen Mehrheitskoalition von Ministerpräsident Fuad Siniora getötet worden. Sechs weitere Personen kamen bei dem Attentat ums Leben.

Nach Informationen des Nachrichtensenders Al-Arabija starben noch fünf weitere Menschen. (Archivbild)
Nach Informationen des Nachrichtensenders Al-Arabija starben noch fünf weitere Menschen. (Archivbild)
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Der Sprengstoffanschlag auf Antoine Ghanem von der christlichen Falange-Partei geschah in Beiruts östlichem Vorort Sinn al-Fil, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. In dem Wohnviertel wohnen vor allem Christen.

Die Explosion führte den Libanesen, die im vergangenen Jahr den Krieg zwischen der schiitischen Hisbollah-Miliz und Israel durchlebt hatten, erneut vor Augen, dass ihr Land auch 17 Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges weit davon entfernt ist, ein stabiler Staat zu sein.

Politische Verbündete des getöteten Politikers interpretieren das Attentat vom Mittwoch als Versuch ihrer Gegner, die Wahl «mit Bomben zu entscheiden».

«Das ist ganz eindeutig ein Attentat, mit dem man versucht, die Zahl der anti-syrischen Abgeordneten im Parlament zu reduzieren und dadurch die Präsidentenwahl zu blockieren», sagte ein Abgeordneter der Mehrheitsfraktion.

Destabilisierung beabsichtigt

Der tödliche Anschlag wurde auch von den USA und vom UNO-Sicherheitsrat verurteilt. Der französische UNO-Botschafter Jean-Maurice Ripert, der derzeit den Vorsitz in dem Gremium innehat, sagte, der Anschlag sei ein weiterer Versuch, den Libanon in einer entscheidenden Phase zu destabilisieren.

Der 64-jährige Anwalt Ghanem ist nur einer in einer inzwischen langen Kette von anti-syrischen Politikern, die in den vergangenen drei Jahren umgebracht wurden. Der prominenteste von ihnen war der frühere Regierungschef Rafik Hariri, der im Februar 2005 in Beirut einem Attentat zum Opfer gefallen war.

Im Libanon liefern sich die pro-westliche Regierung von Ministerpräsident Fuad Siniora und die pro-syrische Opposition seit Monaten einen erbitterten Machtkampf. Am kommenden Dienstag soll das Parlament in Beirut zusammentreten, um einen Nachfolger für den pro-syrischen Staatschef Emile Lahoud zu wählen.

(fest/sda)

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