Anwalt bestätigt Messerangriff auf Chodorkowski

Der Yukos-Gründer habe mehrere tiefe Schnittwunden erlitten, die sich über das gesamte Gesicht ziehen, sagte sein Anwalt Robert Amsterdam «Focus Online». Das Tatmesser sei inzwischen gefunden worden.

Behörden dementieren

Newslin machte den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Überfall verantwortlich. In dem Gefängnis werde alles überwacht, «rund um die Uhr, ohne eine Anweisung von oben wäre so ein Angriff unmöglich, und der Fall Chodorkowski ist Chefsache», sagte Newslin.

Die russsische Gefängnisverwaltung hatte zuvor Berichte zurückgewiesen, wonach Chodorkowski von einem Mithäftling in seiner Gefängniszelle mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt wurde. «Nichts dergleichen ist geschehen», sagte Behördenchef Juri Kalinin der russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS.

«Streit mit Freund»

In Wirklichkeit sei in den frühen Morgenstunden ein Streit zwischen Chodorkowski und «seinem jungen Freund» ausgebrochen, dieser habe ihm einen Fausthieb auf die Nase gegeben. Chodorkowski habe lediglich eine Schramme, aber keine «offenen Wunden» davongetragen.

Der einstmals reichste Mann Russlands war im Mai 2005 wegen Steuerhinterziehung und Betrugs zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Zurzeit sitzt der 42-Jährige seine Strafe in einem sibirischen Lager ab.

(ht/sda)