Anwalt lässt Thyssen-Villa konfiszieren

Insgesamt fordert der Anwalt 6 Mio. Pfund (13,9 Mio. Franken) für in der Vergangenheit erbrachte Leistungen. Witwe Carmen von Thyssen-Bornemisza hält dies für übertrieben. Sie bestätigte in einem Communiqué, dass das Amtsgericht Lugano der Familie einen Teil der Verfügungsgewalt über die Villa Favorita entzogen habe und kündigte rechtliche Schritte gegen Anwalt Ham an.

Wenn die Baronin eine andere Sicherheit in der Höhe von knapp 1,3 Mio. Franken hinterlegt, kann der Beschlagnahmungsbefehl wieder aufgehoben werden. Das Gebäude an privilegierter Lage am Luganersee stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Verkaufswert wird auf 35 Mio. bis 50 Mio. Franken geschätzt.

Baron von Thyssen hatte die Villa 1932 erworben. Er schuf eine Kunstsammlung von internationalem Renommé, die er vor 10 Jahren zum grossen Teil in das neu erstellte Museo Reina Sofia in Madrid verlegte. Tochter Francesca von Habsburg hatte in den letzten Jahren einige Ausstellungen in der Pinakothek der Villa organisiert. Was nun aus der Villa Favorita wird, steht in den Sternen.

Der Schweizer Heimatschutz geht davon aus, dass die Villa und die grosszügige Parkanlage demnächst zum Kauf ausgeschrieben werden. In einem Communiqué fordert er den Bund auf, zu prüfen, ob ein Erwerb der Anlage durch die Eidgenossenschaft (allenfalls zusammen mit dem Kanton Tessin und der Stadt Lugano) in Frage käme.

(bert/sda)