Applaus für Milan

publiziert: Mittwoch, 23. Nov 2005 / 23:06 Uhr

Die AC Milan hat sich in Istanbul mit einer stupenden Leistung in der Gruppe E in eine komfortable Ausgangslage gespielt.

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Dank einem «Poker» von Andrej Schewtschenko gewannen die Mailänder bei Fenerbahce 4:0 und können sich im abschliessenden Heimspiel gegen Schalke ein Remis erlauben, um die Qualifikation für die Achtelfinals zu sichern.

Die Dominanz der Italiener war derart eklatant, dass die «Rossoneri» nach der Pause erlebten, was sonst am Bosporus kaum geschieht. Als Gastklub wurden sie mit Applaus auf offener Szene bedacht; ausgenommen von dieser Ehre war freilich der Schweizer Johann Vogel. Nach seiner Einwechslung in der 80. Minute wurde der Romand bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen.

Dies waren jedoch im Sükrü-Saracoglu-Stadion die einzigen negativen Episoden in einer Partie, die nicht nur wegen der ausgeglichenen Tabellensituation der Gruppe E brisant war. Die Augen von Fussball-Europa waren auf die Heimbühne Fenerbahces gerichtet, um zu sehen, ob sich skandalöse Szenen wie vor Wochenfrist beim WM-Qualifikationsspiel Türkei - Schweiz tatsächlich nicht wiederholen würden.

Und die einheimischen Fans enttäuschten die Bemühungen der Organisatoren für einen gesitteten Sportabend nicht. Mit tollen Choreographien empfing das Fenerbahce-Publikum die Spieler, die Stimmung im Stadion war emotional und enthusiastisch, jedoch nie vergiftet.

Schewtschenkos Vorstellung

Doch so emotional und erfreulich der Beginn war, so schnell kühlte Milan die türkische Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausgang des sportlichen Vergleichs. Nach einer Viertelstunde italienischen Abwartens fing Seedorf in der eigenen Platzhälfte einen Pass Tuncays ab, lancierte mit einem Steilpass über 40 Meter Andrej Schewtschenko, der schneller war als Fenerbahces Abwehrchef Önder und Torhüter Volkan sicher bezwang (16.).

Dieser Treffer war die Ouvertüre zu einer phantastischen Vorstellung des Stürmers aus der Ukraine. Nach der Pause legte der Superstar noch drei weitere Tore nach -- allesamt nach prima Kombinationen durch alle Mannschaftsteile.

Schewtschenko fand damit Aufnahme im Kreis der Vierfachtorschützen der Champions League. Diese Leistung war vor ihm schon Marco Van Basten (Milan/1992), Simone Inzaghi (Lazio Rom/2000), Dado Prso (Monaco/2003) und Ruud van Nistelrooy (Manchester United/2004) gelungen.

Fenerbahce ohne Chance

Fenerbahce, das nach dieser Lehrstunde keine Chancen mehr auf die Achtelfinal-Qualifikation hat, hatte nie den Hauch einer Chance. Ohne die gesperrten brasilianischen Leistungsträger Fabio Luciano und Marco Aurelio fehlte den Türken ein starkes Rückgrad, um gegen den letztjährigen Finalisten bestehen zu können.

Die erste gefährliche Szene vor dem gegnerischen Tor hatten die Türken erst kurz vor der Pause durch Serkan. Und in der zweiten Halbzeit erreichte nur noch ein Fenerbahce-Akteur ein ansprechendes Niveau; Goalie Volkan verhinderte mit einigen Paraden sogar noch eine schlimmere Pleite.

Hattrick von Kobiaschwili

Nur um ein Tor schlechter als Schewtschenko schnitt in Gelsenkirchen Schalkes Georgier Levan Kobiaschwili ab. Der Mittelfeldspieler ebnete seinem Team gegen Leader PSV Eindhoven schon früh den Weg zum 3:0-Erfolg; mittels Handspenalty schoss Kobiaschwili das 1:0 in der 18. Minute.

Der klare Erfolg der Deutschen kristallisierte sich indes erst in der Schlussphase heraus. Bevor Kobischwili mit einer Doublette (73./79.) die Entscheidung herbeiführte, hatte «Königsblau» einige heikle Momente zu überstehen. Vorab in den letzten Minuten vor der Pause musste Torhüter Frank Rost zweimal in extremis klären.

Gemütlich ist die Ausgangslage für Schalke vor der letzten Runde gleichwohl nicht. Die Deutschen müssen bei Milan gewinnen, um sich sicher für die nächste Runde zu qualifizieren. Ein Remis oder eine Niederlage im San Siro reicht Schalke nur, wenn Eindhoven im Heimspiel gegen Fenerbahce Punkte abgibt. Das bedeutet, dass die Holländer, die in fünf Partien erst zwei Tore markierten, mit einem Erfolg gegen die Türken die Achtelfinals erreichen.

Fenerbahce Istanbul - Milan 0:4 (0:1)
Sükrü Saracoglu. -- 42 928 Zuschauer. -- SR Hauge (No). -- Tore: 17. Schewtschenko 0:1. 52. Schewtschenko 0:2. 70. Schewtschenko 0:3. 76. Schewtschenko 0:4.

Fenerbahce Istanbul: Volkan; Serkan, Servet, Önder, Deniz; Selcuk (28. Aslan), Ümit Özat, Appiah; Mehmet (57. Marcio), Tuncay; Anelka.

Milan: Dida; Simic, Nesta, Maldini, Serginho; Gattuso (80. Vogel), Pirlo, Seedorf; Kaka (19. Rui Costa); Schewtschenko, Gilardino (75. Vieri).

Bemerkungen: Fenerbahce ohne Fabio Luciano und Marco Aurelio (beide gesperrt) sowie Alex (verletzt), Milan ohne Stam (gesperrt) sowie Cafu und Ambrosini (beide verletzt). 30. Kopfball von Gilardino an den Pfosten. Verwarnungen: 59. Maldini (Foul). 83. Deniz (Foul).

Schalke 04 - PSV Eindhoven 3:0 (1:0)
Arena Auf Schalke. -- 53 000 Zuschauer. -- SR Michel (Slk). -- Tore: 18. Kobiaschwili (Handspenalty) 1:0. 73. Kobiaschwili 2:0. 79. Kobiaschwili (Foulpenalty) 3:0.

Schalke: Rost; Hamit Altintop, Bordon, Rodriguez, Krstajic; Poulsen, Ernst; Lincoln; Varela (73. Asamoah), Kuranyi (85. Sand), Kobiaschwili (89. Bajramovic).

PSV Eindhoven: Gomes; Reiziger (78. Sibon), Ooijer, Alex, Lamey; Afellay, Cocu, Simons (46. Lucius); Farfan, Robert, Aissati (46. Vennegoor of Hesselink).

Bemerkungen: Schalke ohne Rafinha (gesperrt), Eindhoven ohne Beasly (verletzt). 40. Pfostenschuss von Kuranyi. Verwarnungen: 29. Bordon (Foul). 80. Hamit Altintop (Foul).

Rangliste (je 5 Spiele)
1. AC Milan 8 (9:4). 2. Schalke 04 8 (10:6). 3. PSV Eindhoven 7. 4. Fenerbahce Istanbul 4 (7:12).

(bert/Si)

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