Radio-Dienst

Apple holt Warner Music ins Boot

publiziert: Montag, 3. Jun 2013 / 17:19 Uhr / aktualisiert: Montag, 3. Jun 2013 / 17:36 Uhr
Streaming von Musik wird immer wichtiger.
Streaming von Musik wird immer wichtiger.

New York - Der Start des Internet-Radiodienstes von Apple rückt näher: Der iPhone-Konzern einigte sich mit Warner Music. Dies berichteten am Montag die «New York Times», das «Wall Street Journal» und das Blog CNET.

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Branchenführer Universal Music war als erster einen Deal mit Apple eingegangen. Von den drei grossen Musikkonzernen legt sich somit nur noch Sony quer.

Apple arbeite deshalb unter Hochdruck daran, bis zum Start seiner Entwicklerkonferenz WWDC die Lizenz-Verhandlungen abzuschliessen, schrieb die «New York Times». Die Musik-Tochter von Sony mit Künstlern wie Alicia Keys oder Pink verlange jedoch mehr Geld und die Positionen lägen noch weit auseinander, berichtete das «Wall Street Journal».

Der neue Dienst, der in Medien den Spitznamen iRadio bekam, soll nach bisherigen Informationen kostenlos und werbefinanziert sein. Der Nutzer werde zwar bestimmte Musikrichtungen, aber nicht einzelne Songs auswählen können.

Apple ist mit seiner Online-Plattform iTunes der weltgrösste Musik-Verkäufer. Der Konzern nimmt mit dem Verkauf von Downloads mehrere Milliarden Dollar pro Jahr ein, von denen der Grossteil an die Musik-Konzerne fliesst.

Streaming gewinnt an Bedeutung

Allerdings ist inzwischen immer mehr das Streaming auf dem Vormarsch, bei dem die Musik nicht mehr heruntergeladen, sondern direkt aus dem Internet abgespielt wird. Dabei gibt es zum einen Abo-Dienste wie Spotify, Juke, Napster oder Rdio, bei denen für eine Monatsgebühr uneingeschränkt Musik gehört werden kann.

Apple-Rivale Google startete seinen Abo-Dienst Mitte Mai zunächst in den USA. Ein solches Angebot soll Apple nach bisherigen Berichten ebenfalls erwogen, dann aber verworfen haben.

Ein weiteres Modell sind kostenlose Internet-Radios wie Pandora, bei denen der Nutzer die Titel aber nicht gezielt selbst auswählen kann. Bei dem Apple-Dienst soll nach früheren Informationen wie bei Pandora Werbung zur Musik angezeigt werden, hiess es.

Er solle auf Apple-Geräten wie iPhones und iPads sowie möglicherweise auch auf Windows-PCs laufen, berichtete die «Financial Times». Nach Informationen von CNET soll auch prominent ein Knopf zum Kauf eines Songs über Apples iTunes-Plattform platziert werden.

Angebot aufgebessert

Apple habe den Musikkonzernen zuletzt 12,5 US-Cent pro 100 abgespielte Songs statt der ursprünglich vorgeschlagenen 6 Cent angeboten, schrieb die «Financial Times» Anfang Mai. Das sei so viel, wie das Internet-Radio Pandora zahle.

Aber Warner und Sony hätten mit Blick auf das Milliarden-Vermögen und die Marktmacht von Apple mehr verlangt. Der Konzern hat nach jüngsten Angaben mehr als 500 Millionen Nutzer seiner Dienste.

Ursprünglich habe Apple den Radio-Dienst bereits im vergangenen Herbst zur Markteinführung des iPhone 5 starten wollen. Doch schon damals hatte ein Sony-Manager in einem Interview mehr Geld gefordert.

Vielseitiges Geschäftsmodell

Der «Financial Times» zufolge stellt Apple den Musikkonzernen mehrere Erlösquellen in Aussicht: Zahlungen für abgespielte Songs, einen Beteiligung an den Werbeerlösen - sowie garantierte Mindestbeträge, falls bei diesen beiden Geschäftsmodellen zu wenig Geld zusammenkommt.

Beim Deal mit Warner Music habe Apple dem Rechteverlag der Firma zehn Prozent des Werbeeinnahmen versprochen, doppelt so viel wie Pandora abgebe, schrieb nun das «Wall Street Journal». Im Fall von Universal Music gebe es bisher auch noch keine Einigung mit der Verlagssparte, die Warner-Konditionen könnten aber auch da den Durchbruch bringen.

Pandora hat nach jüngsten Angaben rund 70 Millionen aktive Nutzer. Dem Unternehmen machen seit Jahren die hohen Lizenz-Zahlungen an die Musik-Konzerne zu schaffen. Apple hätte mit den mehreren hundert Millionen iTunes-Nutzern eine viel grössere Datenbasis, um in seinem Radiodienst die passende Musik für die Kunden auszuwählen. Der iTunes-Store hat inzwischen rund 26 Millionen Songs im Angebot.

 

(fest/sda)

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