Nahost: 30 Zivilisten wurden verletzt

Arabischer Gipfel von Bombenanschlägen überschattet

publiziert: Dienstag, 27. Mrz 2001 / 18:42 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 27. Mrz 2001 / 23:38 Uhr

Jerusalem/Amman - Bei zwei Bombenanschlägen in Jerusalem sind am Dienstag ein Attentäter getötet und mindestens 30 Zivilisten verletzt worden. Die neue Eskalation der Gewalt ereignete sich zu Beginn des arabischen Gipfels in Amman.

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Israels Premier Ariel Scharon rief sein Sicherheitskabinett zusammen. Aussenminister Schimon Peres mahnte derweil zu Besonnenheit. Der Zeitpunkt der Attentate sei mit Absicht so gewählt, dass er mit dem arabischen Gipfel zusammenfalle, sagte Peres. Doch Israel lasse sich nicht provozieren.

Die arabischen Staats- und Regierungschefs erklärten in der jordanischen Hauptstadt Amman, Israel könne nicht auf mehr Sicherheit hoffen, solange es keinen Frieden mit den arabischen Nachbarn geschlossen habe.

Unterstützung für Palästinenser

Die Palästinenser erhielten die Zusicherung, dass die seit sechs Monaten anhaltenden Proteste auch finanziell unterstützt werden. Der syrische Präsident Baschar el Assad bot den Palästinensern die Wiederbelebung der bilateralen Beziehungen an, die fast zehn Jahre lang auf Eis gelegen hatten.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan forderte als Gastredner beide Seiten auf, die Gewalt zu beenden und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Annan betonte weiter, die internationale Gemeinschaft sowie die arabischen Länder hätten das Recht, die israelische Besetzung von Palästinensergebieten sowie die «brutale Reaktion auf die Intifada» zu kritisieren.

Autobombe und Selbstmord-Attentat

Die neue Anschlagsserie begann am Morgen mit der Explosion einer Autobombe im Jerusalemer Stadtteil Talpiot. Dabei wurden sieben Menschen meist leicht verletzt. Zum Attentat bekannte sich die extremistische Palästinenser-Organisation «Islamischer Heiliger Krieg».

Nur fünf Stunden später sprengte sich ein Palästinenser an einer Strassenkreuzung im Norden der Stadt in unmittelbarer Nähe eines Linienbusses in die Luft. Der Buschauffeur erlitt lebensgefährliche Verletzungen, 27 Reisende wurden überwiegend leicht verletzt.

Seit November 2000 wurden bei elf palästinensischen Anschlägen innerhalb Israels und in West-Jerusalem mindestens 20 Israelis getötet. Mehr als hundert erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Zusammenstösse in Hebron

In der Altstadt Hebrons kam es nach dem gewaltsamen Tod einer zehnmonatigen Tochter jüdischer Siedler zu Zusammenstössen zwischen aufgebrachten Siedlern und Palästinensern. Mehrere Palästinenser wurden durch Gummimantel-Stahlgeschosse der israelischen Armee verletzt.

Die Armee hatte nach dem Zwischenfall eine Ausgangssperre über Hebron verhängt, wo etwa 600 jüdische Siedler unter rund 120 000 Palästinensern leben.

Das palästinensische Viertel Abu Sanina, von dem aus offenbar die tödlichen Schüsse abgefeuert wurden, wurde in der Nacht von israelischen Panzern beschossen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 17 Menschen verletzt.

(kil/sda)

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