Entschlossenheit zum beiderseitigen Frieden

Arafat: Keine Sorgen wegen Scharon

publiziert: Sonntag, 11. Feb 2001 / 09:20 Uhr

Gaza-Stadt - Palästinenser-Präsident Jassir Arafat will Israels künftigem Ministerpräsidenten Ariel Scharon eine Chance geben, seine Entschlossenheit zum Frieden unter Beweis zu stellen.

Er werde Scharon nach dessen Politik als Ministerpräsident und dessen Regierung beurteilen, sagte Arafat am Sonntag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. «Warten wir ab und sehen dann.»

Er sei keineswegs beunruhigt, wenn er an Verhandlungen mit Scharon denke, sagte Arafat. «Habe ich mir jemals um irgend etwas Sorgen gemacht?» Berater des Palästinenser-Präsidenten hatten jedoch angegeben, Arafat fürchte, dass Scharons Politik die Spannungen in Nahost erhöhen und zu einem weiteren Blutvergiessen führen könnte.

Gefragt zu dem Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila sagte Arafat: «Ich möchte nicht darüber sprechen, aber ich denke immer daran.» Unter Scharon als Verteidigungsminister war Israel 1982 in den Libanon einmarschiert. Mit Israel verbündete christliche Milizen töteten in den beiden Lagern hunderte Menschen, ohne dass die israelische Armee eingriff. Scharon wurde später in einer israelischen Untersuchung für das Massaker mitverantwortlich gemacht.

Er müsse auch die Gespräche mit Scharon im Jahr 1998 berücksichtigen, sagte Arafat weiter. Damals war er mit dem derzeitigen Aussenminister Scharon in Wye-River im US-Bundesstaat Maryland zu Friedensgesprächen zusammengekommen. Aus palästinensische Verhandlungskreisen war allerdings verlautet, dass die beiden keine direkten Gespräche miteinander führten. Einmal hätten sie sich rund eine halbe Stunde lang allein in einem Raum aufgehalten, jedoch kein Wort miteinander gewechselt und sich keines Blickes gewürdigt. «Ich werde mit jedem verhandeln, der vom israelischen Volk gewählt ist», sagte Arafat. Er äusserte zudem die Hoffnung, dass der neue US-Präsident George W. Bush eine aktive Rolle bei weiteren Verhandlungen einnehmen werde, so wie es dessen Vorgänger Bill Clinton getan hatte.

(sda)

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