Arafat hat Leukämie

Wie der Nachrichtensender CNN mit Bezug auf verschiedene Nachrichtendienste meldet, befindet sich Arafat in Paris in einem kritischen Zustand.

Er sei nach Angaben von französischen Ärzten nicht in der Lage, politische Entscheide zu fällen. Es sei auch unwahrscheinlich, dass Arafat als Palästinenser-Führer je wieder nach Ramallah zurückkehren werde.

Die Spekulationen um die Leukämie-Diagnose scheinen sich also zu bestätigen. Ärzte in Arafats Bunker in Ramallah haben die Blutkrankheit von Arafat als Leukämie diagnostiziert.

PLO ohne Präsident

Unterdessen kam das Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Ramallah erstmals ohne den Präsidenten zusammen.

Die Leitung übernahm der stellvertretende PLO-Vorsitzenden Mahmud Abbas, obwohl Arafat vor seiner Abreise keinen Stellvertreter als Chef der Autonomiebehörde ernannt hatte.

Abbas rief nach dem Treffen zur Einheit aller palästinensischen Kräfte auf. "Wir appellieren an alle Kräfte und Fraktionen unseres Volkes, sich zu vereinigen und in verantwortungsvoller Weise zusammenzuarbeiten, um das Vaterland zu schützen und alle Versuche zu vereiteln, ihm Schaden zuzufügen", sagte er.

"Wir beten zu Gott, dass er unseren Führer wieder gesund werden und zu seinem Volk zurückkehren lässt, das ihn noch sehr braucht", sagte Abbas weiter.

Blutkrebs

Leukämie ist Blutkrebs und bedeutet eine schwere Erkrankung des blutbildenden Systems. Je nach Stadium ist der Krebs tödlich.

Arafat ist seit dem 12. Februar 1996 Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde. Er hat bis anhin keinen politischen Nachfolger genannt.

(bsk/news.ch)