Keiner Schuld bewusst
Argentiniens Staatschef weist Vorwürfe wegen «Panama Papers» zurück
publiziert: Freitag, 8. Apr 2016 / 06:20 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Apr 2016 / 13:01 Uhr

Buenos Aires - Argentiniens Staatschef Mauricio Macri hat die gegen ihn in der Affäre um Briefkastenfirmen in Panama erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe nichts «mit bösartiger Absicht» in einer eidesstattlichen Offenlegung seines Vermögens weggelassen.

7 Meldungen im Zusammenhang
Macri äusserte sich am Donnerstag in einer Fernsehansprache zu den Enthüllungen durch die sogenannten Panama Papers. «Ich bin ruhig. Ich habe mich an das Gesetz gehalten. Ich habe nichts zu verbergen», sagte der konservative Präsident.

Am Freitag werde er einem Richter alle nötigen Informationen vorlegen, sagte Macri. Dann werde dieser sehen können, dass alles «korrekt» verlaufen sei. Macri hatte vor seiner Wahl im vergangenen Dezember versprochen, Korruption zu bekämpfen.

Macri kündigte bei der Gelegenheit an, er werde bis Ende seiner Amtszeit sein Privatvermögen einer Treuhandschaft übergeben. Der Staatschef hat in seiner letzten Steuererklärung 52 Millionen Pesos (5,3 Mio. Franken) angegeben.

Zuvor hatte der argentinische Staatsanwalt Federico Delgado mitgeteilt, dass er ein Ermittlungsverfahren gegen den Staatschef im Zusammenhang mit zwei Offshore-Firmen eingeleitet habe. Er wolle ermitteln, ob Macri «mit bösartiger Absicht» in einer eidesstattlichen Offenlegung seines Vermögens etwas weggelassen habe.

Wegen Steuerflucht angezeigt

Am Mittwoch hatte ein Oppositionsabgeordneter mitgeteilt, er habe Macri wegen Steuerflucht angezeigt. Dabei geht es um eine mutmassliche Beteiligung des Präsidenten an zwei Offshore-Firmen namens Kagemusha und Fleg Trading, eine auf den Bahamas und eine in Panama. Nach Medienberichten wird Macri als Direktor der beiden Firmen geführt.

Ein weltweites Netzwerk von Journalisten hatte in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Datensatz über Briefkastenfirmen ausgewertet, die über die in Panama-Stadt ansässige Finanzkanzlei Mossack Fonseca laufen. Die Enthüllungen riefen weltweit Steuerfahnder auf den Plan. Den isländischen Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson zwangen sie zum Rücktritt.

Offshore-Geschäfte sind nicht per se illegal. Briefkastenfirmen können allerdings zur Steuerhinterziehung oder Geldwäsche genutzt werden.

Whistleblower fürchtet um sein Leben

Die «Süddeutsche Zeitung» wird ihre Quelle für die sogenannten Panama Papers «nahezu um jeden Preis» schützen. Dies sei eine der Bedingungen für die Übergabe der Daten an sein Blatt gewesen, sagte «SZ»-Chefredakteur Wolfgang Krach am Donnerstag in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner». Hinzu komme, dass die Quelle in den zurückliegenden Tagen signalisiert habe, sie befinde sich in Lebensgefahr.

Krach betonte, er habe Verständnis für Politiker-Forderungen nach Herausgabe der Daten. Die Grundlage von investigativem Journalismus bleibe aber der Quellenschutz. «Wenn wir aufhören, unsere Informanten zu schützen, dann ist das das Ende des investigativen Journalismus. Dann gibt es keine Panama Papers 2», begründete Krach die Weigerung, die Unterlagen an die deutschen Behörden zu übergeben.

(pep/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Buenos Aires - Der argentinische Präsident Mauricio Macri will sein auf den ... mehr lesen
1,2 Millionen US-Dollar wurden nach Argentinien überwiesen.
San Salvador - Die Polizei in El Salvador hat im Zusammenhang mit den sogenannten «Panama Papers» die lokalen Büros der im Mittelpunkt der Enthüllungen stehenden Kanzlei Mossack Fonseca ... mehr lesen
Bern - Bundesrat Ueli Maurer sieht ... mehr lesen
Wie sieht es wohl mit seinen Finanzen aus?
Cameron hat die 5000 Anteile im Januar 2010 verkauft.
London - Nach den Enthüllungen der «Panama Papers» hat der britische Premierminister David Cameron eine Beteiligung an der Briefkastenfirma seines verstorbenen Vaters ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Genfer Staatsanwaltschaft widme den Veröffentlichungen grosse Aufmerksamkeit. (Symbolbild)
Genf - Die Berichte über den Genfer ... mehr lesen
Panama-Stadt - Panama will die in ... mehr lesen
Panamas Präsident Juan Carlos Varela. (Archivbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten